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RATGEBER

Die Wohnung kindersicher machen – so geht's!

Irgendwann zwischen Schwangerschaft und erster Mobilität des Kindes stehen viele werdende Eltern vor der Frage: Wie kann ich die Wohnung baby- und kindersicher machen? Wir erklären, worauf Sie als Eltern achten und welche Anschaffungen sinnvoll sein können.

Für eine kindersichere Wohnung sollte man sich auf die Augenhöhe eines Kleinkinds begeben. So erkennt man, was sie sehen. Hier zum Beispiel den Griff einer schweren Pfanne. Das kann man leicht verhindern, indem der Pfannengriff zur Seite gedreht wird. Hilft auch bei Haustieren.

Kinder sind unermüdlich auf Entdeckungstour. Um die Wohnung kindersicher zu machen, sollte man sich auf die Augenhöhe des Kleinkinds begeben: Hier ist ein interessanter Stock zum Greifen nahe! Einfachste Maßnahme: Pfannengriff zur Seite drehen und möglichst nur die hinteren Herdplatten benutzen. Gefahr erkannt – Gefahr gebannt!

 

Wann sollten Sie die Wohnung kindersicher machen?

Der ideale Zeitpunkt, um die eigene Wohnung kindersicher zu machen, liegt im Auge des Betrachters. Die einen meinen, wer vor der Geburt des Kindes alles vorbereitet hat, ist auf der sicheren Seite. Die anderen sagen, dass noch genug Zeit für Maßnahmen ist, wenn der Nachwuchs mobil wird. Fakt ist aber, dass sich jedes Kind anders verhält. Das eine steckt bei jeder Gelegenheit die Gabel in die Steckdose und das andere findet die bunten Spülmaschinentabs unwiderstehlich. Auch in puncto Findigkeit sind sich nicht alle Kinder ähnlich. Einige Kinder knacken jede Kindersicherung, bei anderen genügt es, die Tür zur Küche zuzuziehen. Unbestritten ist jedenfalls, dass Eltern ihren Nachwuchs gut beobachten müssen, denn sobald das Baby mobil ist, wird es spannend. Kinder bis zum Alter von fünf bis sechs Jahren können Gefahren noch nicht richtig abschätzen.

Kindersicherungen im Haus

Ein Haus oder eine Wohnung bietet viele Ein- und Ausgänge: Fenster, Türen Tore. Bereits das Öffnen und Schließen, das Drücken und das Ziehen, das Raus und Rein ist für Kinder sehr reizvoll. Glücklicherweise gibt es diverse Vorrichtungen, die einen Sturz aus dem Fenster oder das Entwischen auf die Straße verhindern. Zu den wichtigsten gehören:

  • abschließbare Fenstergriffe oder Klemmsicherungen
  • Kindersicherungen für gekippte Fenster
  • spezielle Türklinken für Haus- oder Kellertüren
  • kindersichere Verriegelungen für Gartentore.

Treppen sichern

Treppen und Räume können Sie beispielsweise mit einem Türschutz- oder Treppengitter babysicher gestalten. Es gibt Gitter, die Sie zwischen Wand und Treppenpfosten festschrauben müssen und andere, die Sie dort einfach einklemmen. Wie gut das hält, hängt davon ab, wie lebhaft Ihr Kind damit umgeht. Darum sollte der ordnungsgemäße Zustand immer mal wieder überprüft werden.

Kindersichere Küche 

Gerade in der Küche gibt es für Kinder überaus faszinierende Gegenstände wie Messer, Gabeln, Scheren oder den Anzünder für den Gasherd. Für Schubladen und Schränke hält der Handel jede Menge Kindersicherungen bereit.Sie werden direkt an den Möbeln angebracht und sollen verhindern, dass Kinder Schubladen, Schranktüren oder Herdklappen öffnen. Sie basieren auf dem Prinzip zwei Bewegungen gleichzeitig auszuführen: Drehen und drücken oder ziehen und heben. Das können kleine Kinder in der Regel nicht. 

Schubladen lassen sich gut mit einer magnetischen Sperre versehen. Sie verhindern, dass die Schubladen vollständig herausgezogen werden und der Inhalt auf dem Boden landet. 

Für mehr Sicherheit am Herd, sollten Sie beim Kochen die Pfannen- oder Topfstiele nach hinten drehen oder die hinteren Herdplatten nutzen. So kann der Nachwuchs die heißen Töpfe nicht herunterreißen. Noch mehr Sicherheit bieten Herdschutzgitter. Diese kleinen Zäune werden auf den Herd gestellt oder daran montiert und verhindern unbefugten Zugriff. Auch Wasserkocher sind eine nicht zu unterschätzende Gefahr in der Küche. Verstauen Sie das Kabel am besten hinter dem Schrank und sorgen Sie dafür, dass er für den Nachwuchs nicht erreichbar ist.

Unfälle verhindern im Badezimmer

Auch Badewannenunfällen können Sie vorbeugen. Das A und O sind Antirutschmatten am Stück oder als Sticker. Sie verhindern, dass Kinder und Erwachsene ausrutschen und sich verletzen. Wenn Sie es noch sicherer mögen, können Sie zu einer aufblasbaren Schutzvorrichtung für die Armatur greifen. Somit können sich spielende Kinder nicht mehr den Kopf stoßen. Allerdings müssen die Kleinen in der Badewanne trotzdem beaufsichtigt werden. 

Das kindersichere Familienbett - Möbel und Türen kindersicher machen

Damit das Baby nicht aus dem Bett rollt, kann ein Rausfallschutz am Elternbett montiert werden. Es gibt viele verschiedene Arten von Rausfallschutz: Gitter, Polster, Netze, Rollen aus Schaumgummi und sogar aufblasbare. Sie können festmontiert werden, unter die Matratze geschoben oder mit Klettverschlüssen befestigt werden. Sogar Boxspringbetten können mit passendem Rausfallschutz kindersicher gemacht werden. Alternativ dazu können Babys in Beistellbetten praktisch und sicher, dicht bei den Eltern schlafen.  

Hohe Möbel, wie Bücherregale, Kommoden oder Schuhschränke, sollten an die Wand geschraubt werden. So können Sie nicht umkippen, wenn die Kinder voller Eifer daran herumklettern. Kostbare Bücher oder zerbrechliche Vasen sind zumindest in den ersten Jahren am besten in verschließbaren Schränken aufgehoben. Den Sturz von der Wickelkommode verhindern Sie, indem Sie einen Wickeltischaufsatz mit erhöhtem Rand um den Wickelbereich verwenden. Außerdem gibt es Absturzsicherungen, die nachträglich montiert werden können. Beim Wickeln sollte immer eine Hand am Kind sein, damit Sie notfalls zugreifen und festhalten können.

Achten Sie darauf, dass vor Fensterbänken oder Hochbetten größerer Geschwister keine Steighilfen wie Stühle oder Kisten stehen, um Stürze zu verhindern. Geklemmte Finger in Türen lassen sich vermeiden, indem Türstopper aus Schaumstoff eingesetzt werden. Diese werden auf das Türblatt gesteckt und verhindern, dass die Tür zuschlagen kann, während sich die Kinderfinger noch dazwischen befinden.

Flachbildfernseher können mit einer speziellen Kippsicherung an der Wand befestigt werden. Diese verhindert, dass das Gerät nach vorne oder nach hinten kippt.

Scharfkantige Ecken von Glastischen können mit Ecken- oder Kantenschutz gesichert werden, die angeklebt oder angeklemmt werden können. Oder der Glastisch wird ausgetauscht gegen einen robusten und familiengeeigneten runden Holztisch. Auf Tischläufer oder -decken sollte gerade in der Lauflernphase verzichtet werden, da sich Kinder in dieser Zeit überall festhalten, wo sie herankommen.

Kinder, Pflanzen und das Katzenklo

Um zu verhindern, dass die kleinen Nachwuchsbotaniker sich an der Erde der Zimmerpflanzen vergreifen, gibt es einen simplen Trick. Hierbei wird der Blumentopf in eine alte Nylonstrumpfhose gesteckt. Diese wird über den Blumentopf gezogen, sodass die Erde vollständig bedeckt wird, und unten und oben zugebunden. Eine Alternative sind Abdeckungen aus Kokosfaser, die um den Pflanzenstamm gelegt werden, oder durchlässige Beutel aus Stoff, in denen der Blumentopf steckt. Kinder sollten keine Erde aus Blumentöpfen essen, da diese oft mit Düngemitteln versetzt sind oder sich Schimmelsporen bilden können. Giftige Zimmerpflanzen sollten Sie, bis die Kinder groß genug sind, lieber in Pflege geben.

Um Kinder im Krabbel- und Entdeckeralter von der Erkundung der Katzentoilette abzuhalten, können Sie das Katzenklo in einen Kasten oder ein Sideboard stellen, in dem eine Katzenklappe eingebaut ist. Der Fachhandel hält sehr schöne Modelle bereit.

Babysichere Wohnung im Alltag

Um die Kindersicherheit im Haushalt zu gewährleisten, stehen gesicherte Steckdosen und kindersichere Kabel ganz oben auf der To-do-Liste. Kindersicherungen für Steckdosen gibt es entweder als Stecker oder zum Einkleben. Für Kabel bieten sich Führungsschienen oder flexible Kabelspiralen an, die verhindern, dass sich das Kind in den Kabeln verheddert oder den Toaster am Kabel herunterzieht.

Die effektivste Kindersicherung für Medikamente, Putzmittel oder andere gefährliche Substanzen, die nicht in Kinderhände gehören, ist und bleibt ein abgeschlossener Schrank. Kleine Medizinschränke, die einiger Höhe an der Wand aufgehängt werden, verhindern, dass sich Kleinkinder, die Tabletten mit Bonbons verwechseln, vergiften können. Putzmittel, die es in den buntesten Farben gibt, sollten ebenso kindersicher verwahrt werden. Dasselbe gilt für Frostschutzmittel in Garagen oder Lösungsmittel, Dünger oder Pflanzenschutzmittel in der heimischen Werkstatt oder dem Gartenschuppen. Auch Batterien, Alkohol und Zigaretten inklusive dreckiger Aschenbecher sind für Kinder hochgefährlich und damit dringend sicher zu verwahren.

Eine große Faszination übt Feuer auf Kinder aus. Um den Adventskranz kindersicher zu machen, sollten Sie elektrische Kerzen verwenden. Schwieriger ist es mit Kaminöfen. Diese lassen sich aber immerhin zusätzlich zu dem Kaminschutzgitter einfach mit einem weiteren Laufgitter absperren, um die lieben Kleinen aus der Gefahrenzone zu halten. Generell gilt immer, dass Kinder niemals mit offenen Feuerstellen allein gelassen werden dürfen.

Kurze Verhaltenscheckliste:

  • Böden möglichst freihalten: Vermeidung von Stolperfallen
  • defekte Kabel oder elektrische Geräte: nicht zögern, sondern sofort austauschen
  • Kleinteile wegräumen: Verschlucken vorbeugen
  • für ausreichende Beleuchtung sorgen: Vermeidung von Zusammenstößen mit halboffenen Türen
  • bei Glasbruch lieber dreimal saugen: Vorbeugen von Schnittverletzungen


Weiterführende Informationen:

breifreibaby.de

wunsch-kind.at

baby-und-familie.de

kinder-tuersicherung.de

 

Wenn Sie wissen möchten, wie Ihre Kinder richtig versichert sind, lesen Sie unseren Ratgeber "Haftpflichtversicherung für Kinder" . 

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