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5 Tipps für Bauherren in der Planungsphase

Egal ob Holzhaus, Bungalow, Doppelhaus oder Massivhaus – wer ein Eigenheim bauen möchte, braucht einen Plan, muss die Baukosten im Blick haben und muss die jeweiligen Bauabschnitte abnehmen. Da gibt es viel zu entscheiden. Doch wie geht man vor, wenn man eine eigene Immobilie bauen möchte? Wir haben die fünf wichtigsten Tipps für Neubauvorhaben für Sie zusammengestellt.

Ein geeignetes Grundstück für sein Haus zu finden, gehört an den Anfang der Planungsphase. Dieser und weitere Tipps für Bauherren finden Sie hier.

Der Ort an dem das Haus später stehen soll, ist so wichtig wie das Haus selbst. Deshalb gilt es, das Grundstück mit Obacht zu wählen.

Wir bauen ein Haus!

Sie haben mit spitzem Bleistift ausgerechnet, wie viel Immobilie Sie sich leisten können. Haben abgewogen in welcher Art von Immobilie Sie leben möchten und sich für einen Neubau entschieden. Dann ist es Zeit sich nach einem passenden Grundstück umzusehen.

Tipp 1: Wie finde ich das richtige Grundstück?

Sie haben Ihr Traumgrundstück gefunden, dann besorgen Sie sich von der Gemeinde oder Stadt den Bebauungsplan. In diesem wird per Satzung festgelegt, welche Nutzungen zulässig sind, z. B. wie hoch ein Gebäude sein darf. Wenn Sie diese Vorgaben bereits in Ihrer Planung berücksichtigen, erleichtert dies später den Erhalt der Baugenehmigung.

Außerdem sollte das mögliche Baugrundstück genau unter die Lupe genommen werden. Neben der Bodenbeschaffenheit – hier ist alles zwischen weichem Sandboden bis hartem Lehmboden möglich – kann das Grundstück auch mit Altlasten kontaminiert sein. Dies könnte beispielsweise der Fall sein, wenn das Grundstück industriell genutzt wurde. Wichtig ist also: Was befand sich vorher auf dem Grundstück? Harmlos ist beispielsweise die Beseitigung von Grundmauern. Teuer kann es werden, wenn Giftstoffe im Boden gefunden werden.

Die Lage sollte auch kaufentscheidend sein, denn diese ist auch wichtig für die Wertermittlung der Immobilie. Wie kann ein Haus auf dem Grundstück ausgerichtet werden? Liegt das Grundstück womöglich an einem Hang? Dann achten Sie auf den Sonnenstand. Außerdem sollte das Grundstück nicht nur am Wochenende besichtigt werden. Gerade in der Woche kann die Verkehrsdichte zu nehmen oder Betriebe in der Nachbarschaft unangenehme Gerüche oder Lärm verursachen.

Tipp 2: Die Planung ist das A und O

Die Planung des Traumhauses ist meist die größte Herausforderung für den Bauherrn und das A und O. Hier sollte sich Zeit genommen werden, schließlich gibt es unzählige Haustypen. Fertig- oder Massivhaus, Reihenhaus, Holzhaus, Doppelhaus, Passivhaus, Bungalow oder einzelstehendes Haus? Oder mögen Sie es individuell? Dann kommt ein Architektenhaus für Sie in Frage.

Besuchen Sie Musterhäuser oder Musterhausparks. Hier kann man sich gut inspirieren lassen. Bei Hausbesichtigungen sollten Sie bereits auf die Raumaufteilung achten und überlegen, ob Ihnen der Baustil auch noch in ein paar Jahren gefällt.

Soll das Haus einen Keller haben? Dieser schafft zwar Stauraum, verursacht aber zusätzliche Kosten. Besonders wichtig ist die richtige Auswahl der Dachform. Wichtig ist hier, ob das Dachgeschoss bewohnt werden soll.

Bei der Zimmeraufteilung ist die Zimmergröße entscheidend. Soll es im Wohnzimmer auch einen Essbereich geben? Dann sollte die Quadratmeterzahl über 40, besser bei 50 qm liegen. Schlafzimmerräume haben meist eine Größe von 16-20 qm. Kinderzimmer liegen im Schnitt zwischen 10-15 qm. Und: Auch die Art der Beheizung ist bauentscheidend. Heute wird natürlich energieeffizient gebaut, d.h. auch die Auswahl des Dämmmaterials ist wichtig. Unser Tipp: Die KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) fördert energieeffizientes Bauen. Informieren Sie sich rechtzeitig über mögliche Zuschüsse.

Familien können über die KfW auch das Baukindergeld beantragen. Dieses ist eine finanzielle Unterstützung, damit sich Familien ein eigenes Zuhause leisten können.

Wählen Sie mit Bedacht einen möglichen Baupartner aus. Ist das Bauunternehmen am Markt etabliert? Wie ist die Reputation? Wie viel Arbeit nimmt der Partner ab?

Bereits bei der Planung sollten Sie sich eine Checkliste anlegen, damit Sie keine wichtigen Punkte bzw. Entscheidungen vergessen und auch den Überblick behalten.

Info-Box: Ein sehr umfangreiches und kostenloses PDF-Dokument „Gutes Bauen: Der Check für Bauherren“ von der Initiative Gutes Bauen fasst alle nötigen Schritte von den Vorüberlegungen, der Planung, der Bauausführung bis zur Nutzung und dem Werterhalt zusammen.

Planung- und Baukosten im Blick?

Trotz aller Planung sollten Sie die Kosten immer im Blick behalten. Stellen Sie sich auch in der Planungsphase immer die Frage: Wie viel Immobilie können Sie sich wirklich leisten? Haben Sie einen finanziellen Puffer für unvorhersehbare Gegebenheiten.

Tipp 3: Das Herzstück des Neubauvorhabens – der Bauvertrag

Der Bauvertrag legt die Bau- und Leistungsbeschreibungen fest. Hier kommt es auf die Details an. Je präziser die Details formuliert werden, desto weniger Ärger gibt es meist in der Umsetzung bzw. im Streitfall. Empfehlenswert ist es z. B. für Baubestandteile wie Treppe, Türen, Fliesen, Bodenbeläge und Armaturen, Material, Farbe und genaues Fabrikat festzulegen. Kommt es später zu Streitigkeiten, kann sich der Bauherr auf die Vereinbarung berufen. Außerdem ist hier festzulegen wie es mit möglichen Vertragsstrafen aussieht, wenn es zu Bauverzögerungen bzw. Leistungsverzögerungen kommt. Vereinbaren Sie Termine. Wann beginnt der Bau und wann soll der Bau fertig bzw. bezugsfertig sein? Ebenso ratsam ist es einen Zahlungsplan zu vereinbaren und diesen an bestimmte Baufortschritte zu koppeln.

Unser Tipp: Schließen Sie eine Bauleistungsversicherung ab. Sie schützt vor Schäden während der gesamten Bauzeit, beispielsweise, wenn ein Sturm ein Mauerwerk umreißt oder bereits montierte Waschbecken oder Türen gestohlen werden. Außerdem ist eine beitragsfreie Feuerrohbauversicherung im Rahmen der Wohngebäudeversicherung zu empfehlen, da in der Bauleistungsversicherung Feuerschäden nicht eingeschlossen sind.

Tipp 4: Die Baustelle

Bauherren haften für Ihre Baustelle, deshalb ist eine richtige Absicherung besonders wichtig. Wer ein Bauunternehmen beauftragt, muss sich um die Baustelleneinrichtung nicht im Detail befassen. Hier kümmert sich der Bauleiter um alle wichtigen Fragen der Baustellensicherung. Trotzdem sollte dem Bauherren bewusst sein, was alles organisiert werden muss. Ein Bauzaun ist zu errichten, auf der Baustelle werden Strom und Wasser benötigt. Die Bauarbeiter benötigen ein Toilettenhäuschen, dies muss auch gereinigt und wieder abgeholt werden. Und: Für die Baustellenzufahrt muss eine Genehmigung eingeholt werden, da sie meist über öffentlichen Grund erfolgt. Wer diesen beschädigt, muss für die Kosten aufkommen.

Unser Tipp: Ein wichtiger Versicherungsschutz für den Bauherren ist eine Bauherrenhaftpflichtversicherung. Sie schützt vor Ansprüchen Dritter, die sich möglicherweise auf Ihrer Baustelle verletzen oder anderweitig zu Schaden kommen.

Tipp 5: Die Baudokumentation

Halten Sie wichtige Bauabschnitte per Fotoaufnahmen fest. Beispielsweise wenn Rohre verlegt werden. Kommt es später zu Schäden, können die Fotos helfen die Ursachen zu ermitteln. Außerdem helfen die Bildbeweise, falls es zu Streitigkeiten mit den Baupartnern kommt. Datieren Sie die Fotos unbedingt.

Behalten Sie ebenfalls alle Unterlagen zum Hausbau, dazu gehören Angebote, Rechnungen und Vertragsvereinbarungen. Auch, wenn das Bauvorhaben durch eine Baufirma durchgeführt wird, sollten Sie sich von Zeit zu Zeit auf Ihrer Baustelle sehen lassen und überprüfen Sie die Bauabschnitte.

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