Feuerlöscher, Löschdecken – so geht's! | GEV Versicherung
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RATGEBER

Feuerlöscher & Co.: Wie ist der richtige Umgang?

Eine umgekippte Kerze, ein brennender Toaster oder das vergessene Essen auf dem Herd. Es gibt viele Ursachen für einen Wohnungsbrand. Viele kleine Feuer können tatsächlich in Eigenregie gelöscht werden, beispielsweise mit einem Feuerlöscher oder einer Löschdecke.

Wie funktioniert der Feuerlöscher? Diese Frau macht es richtig. Sie sieht sich die aufgedruckte Bedienungsanleitung an, bevor der Ernstfall eintritt.

Feuerlöscher müssen mit „CE“ und einem „Geprüfte Sicherheit“-Siegel ausgezeichnet sein. Die Bedienungsanleitung sollte man sich ganz in Ruhe einmal durchlesen und mit den Familienmitgliedern besprechen. Wenn der Brandfall eintritt, ist die Zeit zu knapp.

 

Kleine Feuer selbst löschen – aber wie?

Im Schnitt passieren jährlich 200.000 Wohnungsbrände in Deutschland. Dabei sind die häufigsten Brandursachen defekte Elektrogeräte oder besser gesagt – Elektrofehler. Aber auch menschliches Fehlverhalten gehört zu den Top-Ursachen. Gerade in der Vorweihnachtszeit steigen die Brände an. Laut Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) passierten beispielsweise 2018 in diesem Zeitraum 45 Prozent mehr Wohnungsbrände. Doch wie verhält man sich richtig, wenn es brennt?

 

Feuerlöscher richtig benutzen

Viele private Haushalte besitzen einen Feuerlöscher. Im besten Fall hängt dieser unbenutzt im Abstellraum. Bricht ein Feuer in den eigenen vier Wänden aus, kann der Feuerlöscher nicht nur größere Schäden vermeiden, sondern auch Leben retten. Allerdings ist ein Feuerlöscher kein Alltagsgerät.

Im Ernstfall ist vor allem wichtig,

a) die Ruhe zu bewahren und

b) die Feuerwehr zu rufen.

 

In der Feuerentstehungsphase den Löscher nutzen

Damit ein schneller Zugriff möglich ist, sollte sich der Feuerlöscher an einem leicht zugänglichen Platz in der Wohnung befinden, beispielsweise im Flur oder in der Küche.

Kommt es zum Einsatz heißt es:

  • Entfernen Sie die Sicherung am Kopf des Löschers.
  • Den Schlagknopf oder den vorhandenen Griff eindrücken. Diese sind meist „rot“.
  • Löschstrahl direkt auf den Brand richten. Wichtig: Nicht zu weit vom Brand entfernt sein. Und bei der Anwendung im Freien ggf. den Wind berücksichtigen.

Denken Sie beim Löschvorgang daran, nie sich selbst oder andere in Gefahr zu bringen!

Expertentipp: Eine Bedienungsanleitung ist meist auf dem Feuerlöscher gedruckt. Bevor der Ernstfall eintritt, sollten Sie sich diese in Ruhe ansehen. Außerdem gibt es im Internet zahlreiche Beispiel-Videos. Bestimmt gibt es auch ein Video zu Ihrem Modell. Für die meisten Menschen ist es einfacher, sich in einer Stresssituation an Bilder zu erinnern als an einen Text.  

 

Welche Arten Feuerlöscher gibt es?

Feuerlöscher werden in unterschiedliche Brandklassen eingeteilt. Die Brandklasse richtet sich nach dem Stoff, der brennt und nach der Art des Löschstoffes. Natürlich weiß man im vornhinein nicht, was bei einem Feuer in Brand gerät.

 

Schaumlöscher der Klasse A und B für Privathaushalte

Um eine möglichst gute Löschwirkung zu erreichen, empfehlen Experten für Zuhause sogenannte Schaumlöscher der Klasse A und B. Diese eignen sich besonders zur Bekämpfung von festen Brandstoffen wie Holz, Papier, Textilien und Stroh aber auch zum Einsatz gegen brennbare Flüssigkeiten wie Benzin, Wachs, Lösungsmittel und Petroleum. Dabei wird durch das Wasser-Schaum-Mittel die Flamme erstickt.

Pulverlöscher der Brandklasse C werden gegen brennende Gase eingesetzt, wie Propan, Erdgas, Methan oder Wasserstoff. Das Löschmittel ist hier ein Pulver, dies kann innerhalb des Wohnhauses Schäden an Elektrogeräten verursachen.

Die Glut von Metallen, wie Aluminium, Natrium oder Magnesium kann durch Feuerlöscher der Brandklasse D gelöscht werden.

Außerdem gibt es noch Kohlendioxidlöscher der Brandklassen B und C. Diese sind geeignet, um Brände von Elektrogeräten zu bekämpfen. Achtung: Ein Kohlendioxidlöscher sollte nicht in einem schlecht zu lüftendem Raum verwendet werden. Es besteht Erstickungsgefahr.

Für einen Brand in der Küche empfiehlt sich ein Fettbrandlöscher der Brandklasse F oder eine spezielle Löschdecke. Auf keinen Fall einen Fettbrand mit Wasser löschen, da das Wasser explosionsartig verdampft.

 

Nur geprüfte Feuerlöscher verwenden

Feuerlöscher müssen über das Prüfsiegel „Geprüfte Sicherheit“, ein "CE"  und über die bestätigten Eigenschaften nach DIN EN 3  verfügen, wie es die Feuerwehr Dortmund rät.

Nach dem Einsatz müssen die Feuerlöscher wieder aufgefüllt werden. Dies erledigen ebenfalls Fachfirmen.

 

Sind Feuerlöscher in privaten Haushalten vorgeschrieben?

Feuerlöscher sind in Privathaushalten nicht gesetzlich vorgeschrieben. Ist ein Feuerlöscher im Haus vorhanden, muss dieser regelmäßig gewartet bzw. überprüft werden. Am besten alle zwei Jahre von einer Fachfirma oder der Kundenservice der Herstellerfirma prüfen lassen. Eine Übersicht von Anbietern bietet die Seite des „Bundesverbandes für Brandschutz-Fachbetriebe e.V.“.

Anders ist es in öffentlichen Gebäuden und Bürogebäuden. Hier müssen laut Brandschutzverordnung Feuerlöscher in angemessener Anzahl vorhanden sein. Die Vorschriften sind in jedem Bundesland allerdings anders geregelt. Hier sollte sich regional informiert werden.

In Mehrfamilienhäusern sind Feuerlöscher grundsätzlich keine Pflicht! Jedoch sind technische Einrichtungen wie Feuerstätten oder Blockheizkraftwerke in Mehrfamilienhäusern häufig vorhanden. Für diese Einrichtungen ist das Vorhalten von tragbaren Feuerlöschern vorgeschrieben. Der TÜV SÜD empfiehlt, generell Mehrfamilienhäuser mit einer ausreichenden Anzahl tragbarer Feuerlöscher auszustatten. Sie sollten an geeigneten und gut zugänglichen Stellen im Gebäude bereitgestellt werden." 

Rauchmelder sind unverzichtbar

In allen 16 Bundesländern besteht eine Rauchmelderpflicht in allen selbstbewohnten und vermieteten Immobilien. Insbesondere in den Schlaf- und Kinderzimmern und in den Fluren, sollten diese installiert werden. Bedenken Sie: Rauchmelder retten Leben!

 

Kinder früh aufklären

Der richtige Umgang mit offenem Feuer ist nicht nur für Erwachsene wichtig. Leben Kinder im Haushalt, sollten ihnen bereits in jungen Jahren gezeigt werden, wie sie beispielsweise eine Kerze anzünden und wie man sich verhält, wenn es tatsächlich brennt. Mit kompletten Verboten kommen Eltern bei den Kleinen meist nicht weit. Im Gegenteil – sie lösen meist eher einen Reiz aus, das Verbotene einmal auszuprobieren.

Bereits kleinen Kindern kann beigebracht werden, wie sie sich im Brandfall verhalten sollten. Die meisten Kinder neigen nämlich dazu, sich bei Gefahr zu verstecken. Eltern müssen erklären, dass sie dann nicht von der Feuerwehr gefunden werden können. Sind Kinder allein zu Hause, sollten sie bei einem Feuer zu den Nachbarn gehen, damit von dort die Feuerwehr gerufen wird. Der Notruf 112 sollte den Kindern ebenfalls frühzeitig beigebracht werden. Vielerorts kommt die Freiwillige Feuerwehr auch in Kindergärten oder Grundschulen, um auf das richtige Verhalten im Brandfall spielerisch einzuwirken.

 

Welche Versicherung kommt im Brandfall für Schäden auf?

Ist es zu einem Brand gekommen, sind die Wohngebäude- und die Hausratversicherung zu informieren.

Die Hausratversicherung  leistet, wenn Hausrat durch das Feuer zerstört worden sind.

Die Wohngebäudeversicherung leistet, wenn das Gebäude ganz oder teilweise durch den Brand zerstört wurde.

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