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RATGEBER

Klimaschonend gärtnern: Wie Sie Ihren Garten nachhaltig gestalten

Klimawandel, Artensterben, Trockenheit und Starkregen – wir alle spüren, wie sich das Klima verändert. Doch was viele nicht wissen: Schon der eigene Garten oder Balkon kann ein echter Klimaschützer sein. Wer klimafreundlich gärtnern möchte, braucht weder viel Geld noch viel Platz, sondern vor allem gute Ideen und ein bisschen Wissen. In diesem Ratgeber zeigen wir Ihnen, wie Sie Ihre grüne Oase naturnah, nachhaltig und gleichzeitig pflegeleicht gestalten können.

Blühender Naturgarten, im Vordergrund läuft Regenwasser aus einem Fallrohr in ein Holzfass.

Klimafreundliches Gärtnern beginnt im Kleinen – mit durchdachter Planung und ökologischem Bewusstsein.

Warum klimafreundliches Gärtnern so wichtig ist

Gärten und Balkone sind viel mehr als schöne Rückzugsorte: Sie bieten Lebensraum für Insekten, speichern CO2, regulieren Temperaturen und halten Wasser im Boden. Doch viele herkömmliche Methoden wie der Einsatz von Torf, chemischen Düngern oder Laubsaugern mit Verbrennungsmotor belasten Klima und Umwelt. Wer auf naturnahe Alternativen setzt, leistet nicht nur einen Beitrag zum Klimaschutz, sondern sorgt auch für mehr Biodiversität und ein gesünderes Gartenklima.

Klimafreundliche Gartengestaltung: Planung mit Weitblick

Bevor die erste Pflanze gesetzt wird – etwa im Frühling, wenn Sie Ihren Garten aufräumen und den Rasen fit machen – lohnt sich ein Blick auf Standort, Boden und Sonneneinstrahlung. Wer seinen Garten klimafit gestalten will, plant mit der Natur und nicht gegen sie. Eine vorausschauende Planung spart nicht nur Ressourcen, sondern sorgt auch langfristig für weniger Pflegeaufwand und ein stabiles, gesundes Gartenökosystem.

  • Weniger Rasen, mehr Vielfalt: Statt eintöniger Rasenflächen lieber Blumenwiesen, Staudenbeete oder essbare Wildpflanzen setzen. Diese Flächen sind nicht nur ökologisch wertvoller, sondern auch resistenter gegen Hitze und Trockenheit.
  • Strukturierte Lebensräume: Laubhaufen, Trockenmauern, kleine Teiche oder alte Baumstümpfe bieten Tieren Unterschlupf und helfen dem Mikroklima.
  • Standortgerechte Bepflanzung: Pflanzen, die gut an den jeweiligen Standort angepasst sind, benötigen weniger Wasser und Pflege.
  • Sonneneinstrahlung sinnvoll nutzen: Sonnenplätze für mediterrane Kräuter, schattige Ecken für feuchteliebende Stauden – so schöpfen Sie das Potenzial Ihres Gartens optimal aus.
  • Vermeidung versiegelter Flächen: Wo immer möglich, auf Schottergärten oder Pflaster verzichten. Offene, begrünte Flächen verbessern das Mikroklima und fördern die Bodenfauna.

Wassersparen im Garten: So klappt’s nachhaltig

Wasser wird vor allem in den immer trockeneren Sommermonaten zu einem kostbaren Gut. Ein klimafreundlich gestalteter Garten kommt jedoch mit erstaunlich wenig Wasser aus – wenn Sie diese einfachen Grundregeln beachten: 

Besonders effektiv ist es, Regenwasser zu sammeln – etwa mit Regentonnen, Zisternen oder einem angeschlossenen Dachablauf. So wird wertvolles Trinkwasser geschont. 

Auch das Mulchen des Bodens trägt dazu bei, Wasserverluste zu reduzieren: Eine Schicht aus Rindenmulch, Rasenschnitt oder Stroh schützt den Boden vor direkter Sonneneinstrahlung und damit vor Verdunstung. 

Anstelle des klassischen Gartenschlauchs empfiehlt sich eine Tröpfchenbewässerung. Sie bringt das Wasser gezielt dorthin, wo es gebraucht wird – nämlich direkt an die Wurzeln – und spart so nicht nur Wasser, sondern auch Zeit. 

Und schließlich lohnt es sich, den richtigen Zeitpunkt zum Gießen zu wählen: Ideal ist der frühe Morgen oder der späte Abend, denn dann verdunstet weniger Wasser und die Pflanzen können die Feuchtigkeit optimal aufnehmen.


So sind Ihre Gartengegenstände passend versichert

Sturm, Diebstahl oder Vandalismus – was draußen steht, ist oft besonders gefährdet. Hochwertige Gartenmöbel, Grills oder Geräte sind schnell beschädigt oder verschwunden. Doch mit dem passenden Versicherungsschutz sind Sie auf der sicheren Seite:

Hausratversicherung
Ihre Hausratversicherung schützt mehr als nur das, was im Haus steht. Je nach Tarif lassen sich auch Gartengeräte, Grills oder hochwertige Gartenmöbel absichern – zum Beispiel gegen Diebstahl, Sturm oder Hagel.

Weitere Versicherungen
Mit der Wohngebäudeversicherung sind auch feste Gartenbestandteile wie Zäune, Gartenhäuschen oder fest installierte Außenleuchten abgesichert. Und wenn bei der Gartenarbeit versehentlich ein Schaden entsteht, greift die Privathaftpflichtversicherung.

Pflanzenwahl: Vielfalt, die Klima und Tieren hilft

Ein klimafreundlicher Garten lebt von Vielfalt – und genau diese Vielfalt macht ihn nicht nur ökologisch wertvoll, sondern auch widerstandsfähig. Besonders empfehlenswert ist der Einsatz heimischer Pflanzenarten. Sie sind optimal an den jeweiligen Standort angepasst, benötigen weniger Pflege und fördern ganz nebenbei die heimische Artenvielfalt.

Auch für Bienen und andere Bestäuber lassen sich Garten und Balkon gezielt attraktiv gestalten. Blühpflanzen mit reichlich Nektar und Pollen bieten Nahrung und Lebensraum – besonders geeignet sind:

  • Lavendel – liebt sonnige Plätze und blüht zuverlässig über Wochen,
  • Salbei – duftet angenehm und zieht Wildbienen magisch an,
  • Wildrosen – robuste Sträucher mit offenen Blüten, ideal für Hummeln,
  • Kornblumen – pflegeleicht und perfekt für naturnahe Beete,
  • Wiesensalbei oder Natternkopf – für Wiesenbereiche und Wildbienen besonders wertvoll.

Statt auf eine eintönige Monokultur zu setzen, lohnt sich der Griff zur Mischkultur: Unterschiedliche Pflanzenarten im Beet unterstützen sich gegenseitig, verbessern die Bodenfruchtbarkeit und verringern den Befall durch Schädlinge. Und wer anstelle eines Zierrasens eine wilde Blumenwiese anlegt, tut nicht nur der Umwelt etwas Gutes – er spart auch Arbeit, denn gemäht werden muss hier deutlich seltener.

Gartengeräte & Materialien: Nachhaltig und sinnvoll wählen

Nicht nur die Pflanzenwahl, auch die eingesetzten Werkzeuge und Materialien beeinflussen, wie klimafreundlich ein Garten wirklich ist. Statt auf laute, benzinbetriebene Apparaturen zu setzen, lohnt sich der Umstieg auf manuelle oder akkubetriebene Geräte – idealerweise betrieben mit Ökostrom. Das spart nicht nur CO₂, sondern sorgt auch für mehr Ruhe im Garten. 

Achten Sie außerdem beim Kauf von Blumenerde auf torffreie Alternativen, denn der Abbau von Torf zerstört wertvolle Moorlandschaften. Besser geeignet sind Erden auf Basis von Kompost, Kokosfaser oder Rindenhumus. 

Bei Baumaterialien wie Holz, Stein oder Metall ist Regionalität Trumpf: Kurze Lieferwege reduzieren Emissionen und fördern lokale Betriebe. 

Und nicht zuletzt gilt: Upcycling spart Ressourcen und gibt alten Gegenständen ein zweites Leben – zum Beispiel als Hochbeet oder Gartendeko.

Tipp: Aus einer alten Obstkiste lässt sich mit wenigen Handgriffen ein dekoratives Kräuterbeet für Balkon oder Terrasse bauen – nachhaltig, kostengünstig und individuell.

Bodenpflege: Humus ist Klimaschutz

Ein gesunder, lebendiger Boden ist das Fundament jedes Gartens – und zugleich ein echter Klimaschützer. Denn in seiner obersten Schicht, dem Humus, speichert der Boden große Mengen Wasser und bindet dauerhaft CO₂. Das entlastet die Atmosphäre, verbessert das Mikroklima im Garten und sorgt ganz nebenbei für gesunde, widerstandsfähige Pflanzen.

Um die Bodenqualität langfristig zu erhalten und sogar zu verbessern, lohnt sich der Umstieg auf natürliche Pflege. Statt chemischer Kunstdünger, die oft energieintensiv hergestellt werden und das Bodenleben stören, ist selbst gemachter Kompost die bessere Wahl. Er liefert wertvolle Nährstoffe, aktiviert Mikroorganismen und schließt Nährstoffkreisläufe direkt im eigenen Garten.

Auch die Art der Bodenbearbeitung spielt eine entscheidende Rolle. Das klassische Umgraben bringt zwar kurzfristig lockere Erde, stört aber das fein abgestimmte Gefüge im Boden – etwa Regenwürmer, Pilzgeflechte und Mikroorganismen. Besser ist es, den Boden nur oberflächlich zu lockern und ihn mit Mulch oder Kompost zu versorgen. So bleibt das Bodenleben aktiv und intakt.

Zusätzlich können sogenannte Gründüngungspflanzen wie Phacelia, Lupinen oder Gelbsenf eingesetzt werden. Diese lockern mit ihren Wurzeln verdichtehttps://www.gev-versicherung.de/ratgeber/bienenfreundliche-balkonpflanzen/te Böden, binden Nährstoffe und unterdrücken Unkraut. Nach der Blüte werden sie einfach in den Boden eingearbeitet – ein natürlicher Dünger, ganz ohne Verpackung oder Chemie.

Ein Komposthaufen im Garten spart nicht nur Abfall, sondern liefert das ganze Jahr über wertvollen Humus – am besten in einer halbschattigen, windgeschützten Ecke mit gutem Kontakt zum Boden.

Auf einen Blick bedeutet das:

  • Kompost statt Kunstdünger verwenden
  • Boden nur lockern, nicht umgraben
  • Gründüngung mit Pflanzen wie Lupine oder Phacelia
  • Mulchschicht schützt Bodenleben und Feuchtigkeit

Chemie? Nein danke! – Natürlicher Pflanzenschutz

Ein lebendiger Garten braucht keine Giftspritze. Wer auf chemische Pflanzenschutzmittel verzichtet, schützt nicht nur Insekten, Tiere und das Bodenleben, sondern fördert auch ein stabiles ökologisches Gleichgewicht. Der natürliche Pflanzenschutz setzt auf Vorbeugung, Stärkung und die Unterstützung der Natur – und funktioniert oft besser, als man denkt.

Tipps für natürlichen Pflanzenschutz im Garten:

  • Nützlinge fördern:
    Marienkäfer, Schlupfwespen, Florfliegen und Igel sind echte Verbündete im Garten. Sie halten Schädlinge wie Blattläuse, Raupen oder Schnecken auf natürliche Weise in Schach. Wer Nützlingen Unterschlupf bietet – zum Beispiel durch Laub- und Reisighaufen, Wildhecken, Insektenhotels oder blühende Stauden – sorgt für ein funktionierendes, selbstregulierendes Ökosystem.
     
  • Pflanzen natürlich stärken:
    Abwehr beginnt mit gesunden, kräftigen Pflanzen. Mit selbst angesetzter Brennnesseljauche oder Schachtelhalmtee lassen sich Pflanzen von innen heraus stärken. Die Jauche liefert wertvolle Nährstoffe, fördert das Wachstum und macht das Blattwerk widerstandsfähiger gegen Pilz- und Insektenbefall – ganz ohne chemische Zusätze.
     
  •  Robuste Sorten auswählen:
    Manche Pflanzen sind einfach besser gewappnet gegen Krankheiten. Wer pilzresistente Tomaten, mehltaufeste Zucchini oder robuste Beerensträucher wählt, spart nicht nur Pflegezeit, sondern auch Ärger. Alte oder regionale Sorten sind häufig widerstandsfähiger und besser an das lokale Klima angepasst.
     
  • Vielfalt statt Monokultur:
    Unterschiedliche Pflanzenarten im Beet fördern ein gesundes Gleichgewicht und verhindern, dass sich Schädlinge massenhaft ausbreiten. Mischkulturen – etwa Möhren mit Zwiebeln oder Tomaten mit Basilikum – stärken sich gegenseitig und helfen dabei, Krankheiten vorzubeugen.
     
  • Gartenkreisläufe schließen:
    Ein gesunder Garten braucht keinen Dünger aus dem Baumarkt. Kompost, Mulch und Pflanzenreste versorgen den Boden mit allem, was er braucht – und bieten gleichzeitig Lebensraum für Regenwürmer und Mikroorganismen, die das Gleichgewicht im Boden erhalten.

Fazit: Jeder Garten zählt – für Klima, Natur und Lebensqualität

Klimafreundlich zu gärtnern bedeutet nicht Verzicht, sondern Verantwortung – und vor allem Freude. Ob kleiner Stadtbalkon oder weitläufiger Garten: Jeder Quadratmeter kann zum Rückzugsort für Insekten, zur CO₂-Senke, zum Wasserspeicher und zum Ort der Erholung werden. Wer mit der Natur arbeitet statt gegen sie, spart nicht nur Ressourcen, sondern schafft lebendige, pflegeleichte und nachhaltige grüne Oasen.

Mit einfachen Mitteln – wie Regenwassernutzung, torffreier Erde, heimischen Pflanzen oder natürlichen Dünger-Alternativen – leisten Sie einen ganz persönlichen Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz. Und ganz nebenbei gewinnen Sie einen Garten, der nicht nur blüht, sondern auch atmet, summt, duftet und lebt. 

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