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RATGEBER

Lastenfahrrad: Versicherung und Tipps für den Alltag

Nicht gerade günstig, dafür umso praktischer: Lastenräder brauchen passenden Schutz. In diesem Ratgeber erfahren Sie, welche Versicherungen sinnvoll sind, worauf Sie achten sollten – und erhalten Tipps für den sicheren Alltag mit dem Lastenrad.

Eine junge Frau fährt auf einem Lastenfahrrad mit einem Kind mit Fahrradhelm im Laderaum. Beide lachen und haben Regenmäntel an. Sie fahren auf einem von der Autostraße abgegrenzten Radweg.

Es muss nicht immer das Auto sein, wenn etwas von A nach B gebracht werden muss: Ob für Einkäufe oder Kindertransport – mit einem guten Versicherungsschutz sind Sie mit dem Lastenrad unbeschwert unterwegs.

Für wen eignet sich ein Lastenrad?

Lastenräder sind besonders für Familien praktisch: Sie ermöglichen den Transport von Kindern, größeren Einkäufen oder sogar kleinen Möbelstücken – ganz ohne Auto. Dank einer hohen Zuladung von bis zu 200 kg bleiben Sie im Alltag flexibel. Zudem sparen Sie sich mit einem Lastenfahrrad nicht nur die Parkplatzsuche, sondern auch Benzinkosten. So schonen Sie sowohl Ihren Geldbeutel als auch die Umwelt und tun gleichzeitig etwas für Ihre Fitness. In engen Innenstädten lassen sich Lastenräder außerdem leichter und oft günstiger abstellen – eine echte Alternative zum Auto.

Lastenräder: Die 5 wichtigsten Tipps für den Alltag

Ein Lastenrad weist einige Besonderheiten gegenüber einem gewöhnlichen Fahrrad auf. Mit diesen Tipps kommen Sie mit dem Lastenfahrrad entspannt durch den Alltag:

  1. Beladung clever verteilen und sichern: Platzieren Sie schwere Gegenstände möglichst tief und mittig im Laderaum. Achten Sie auf eine gleichmäßige Gewichtsverteilung und fixieren Sie alles mit robusten Lastengurten – das sorgt für mehr Stabilität und Sicherheit beim Fahren.
     
  2. Sanft anfahren, vorausschauend bremsen: Durch das höhere Gesamtgewicht verlängert sich der Bremsweg deutlich. Beschleunigen Sie behutsam und halten Sie immer ausreichend Abstand – so fahren Sie sicher und stressfrei.
     
  3. Kurven und Steigungen meistern: Lastenräder reagieren in Kurven und bei Steigungen anders als herkömmliche Fahrräder. Fahren Sie Kurven lieber etwas weiter und dosiert, nutzen Sie bei Anstiegen oder Gefällen sinnvoll die Gangschaltung – das schont Ihre Kräfte und gibt Ihnen stets die volle Kontrolle.
     
  4. Stabil parken und gut sichern: Aufgrund ihres Gewichts und Werts benötigen Lastenräder einen ebenen, festen Stellplatz. Verwenden Sie ein hochwertiges Fahrradschloss – idealerweise mit geprüfter Sicherheit – um Diebstahl vorzubeugen.
     
  5. Regelmäßige Wartung nicht vergessen: Mehr Gewicht bedeutet auch mehr Belastung für Bremsen, Reifen und Rahmen. Ein regelmäßiger Technik-Check – am besten in der Fachwerkstatt – erhöht die Lebensdauer und minimiert Pannenrisiken.

 

Unser Extratipp: Vergessen Sie nicht, auch beim Lastenrad auf den passenden Versicherungsschutz zu achten – zum Beispiel mit einer Hausratversicherung, die Fahrraddiebstahl absichert. 

Muss ich mein Lastenrad versichern? Gibt es eine Versicherungspflicht?

Ob eine Versicherung für ein Lastenrad Pflicht ist, hängt davon ab, wie es angetrieben wird. Nicht-motorisierte Lastenräder sowie Pedelecs mit Tretunterstützung bis 25 km/h gelten rechtlich als Fahrräder. Für sie besteht keine Versicherungspflicht. Sie können jedoch über eine Hausratversicherung abgesichert werden – am besten mit Fahrrad-Zusatzbaustein.

Anders sieht es bei schnelleren E-Lastenrädern aus. Sobald das Rad ohne eigenes Treten schneller als 25 km/h fährt oder ausschließlich mit Motorantrieb bewegt wird, greift die Versicherungspflicht. Dann ist eine Kfz-Haftpflichtversicherung erforderlich – ähnlich wie bei einem Moped oder Roller.

Ein wichtiger Hinweis: Auch wenn keine Pflicht besteht, ist zusätzlicher Schutz sinnvoll. Für Pedelecs bis 25 km/h empfiehlt sich eine spezielle Fahrradversicherung. Bei der GEV kann dies unkompliziert über einen Zusatzbaustein zur Hausratversicherung erfolgen, der das Rad auch außerhalb der Wohnung absichert.

Warum ist eine Fahrradversicherung für Lastenräder sinnvoll?

Bei einem hochwertigen Lastenrad oder E-Lastenrad ab etwa 1.200 € Neuwert ist zusätzlicher Schutz sinnvoll. Warum? Ab dieser Schwelle lohnt sich der finanzielle Aufwand für eine gesonderte Absicherung – insbesondere gegen Diebstahl oder Vandalismus – in Relation zum potenziellen Schaden. Die GEV bietet dafür im Rahmen ihrer Hausratversicherung Home einen Fahrrad-Diebstahlschutz als optional wählbares Zusatzmodul für Fahrräder mit Elektromotor bis max. 250 W und Unterstützung bis 25 km/h an. Damit ist Ihr Fahrrad nicht nur zu Hause, sondern auch unterwegs versichert – etwa beim Abstellen vor dem Supermarkt, an der Schule oder am Bahnhof. Ohne diesen Baustein besteht Versicherungsschutz nur bei Einbruchdiebstahl aus verschlossenen Räumen wie Keller oder Garage. 

Wichtig: Wer sein Fahrrad auch bei Sturz, Vandalismus oder einem Unfall abgesichert wissen möchte, benötigt eine spezielle Kasko-Versicherung.

Wichtige Versicherungen für Lastenräder

Lastenräder sind teuer, technisch aufwendig und ein beliebtes Ziel für Diebe. Deshalb sind folgende Versicherungen wichtig:


Hausratversicherung
Die Hausratversicherung schützt Ihr Lastenrad in verschlossenen Räumen (z. B. Keller, Garage). Mit dem Zusatzbaustein „Fahrrad-Diebstahl“ ist es auch bei einfachem Diebstahl unterwegs versichert – etwa vor dem Supermarkt oder Bahnhof.
Privathaftpflichtversicherung
Die Privathaftpflicht deckt Schäden ab, die Sie mit dem Lastenrad (bis 25 km/h) Dritten zufügen – etwa bei Unfällen. Für S-Pedelecs über 25 km/h ist eine Kfz-Haftpflichtversicherung erforderlich.

Worauf muss ich bei einer Lastenrad-Versicherung achten?

Der Versicherungsschutz muss zu Ihnen und zu Ihrem Lastenrad passen. Das umfasst den Versicherungsumfang, die Vertragsbedingungen sowie die Anforderungen an die Absicherung des Lastenfahrrads.

Versicherungsumfang

Sichern Sie Diebstahl zu Hause und unterwegs ab, inklusive Teilediebstahl, Akku und fest verbautem Zubehör. Eine spezielle Lastenrad-Versicherung sollte auch Reparaturkosten übernehmen, nicht nur Totalschäden. Besitzen Sie ein E-Lastenrad, sollten Akku-, Motor- und Elektronikschäden sowie Vandalismus, Stürze, Kollisionen in der Lastenrad-Versicherung abgedeckt sein. 

Vertragsbedingungen

Ideal ist eine Neuwertentschädigung und eine Summe, die das Lastenrad inklusive Zubehör vollständig abdeckt. Achten Sie auch auf eine ganztägige Diebstahlabsicherung ohne Nachtzeitklausel. Bei dieser Klausel wird Diebstahl nur von 06 Uhr bis 22 Uhr versichert. Eine faire Selbstbeteiligung, kurze Wartezeiten und idealerweise der Verzicht auf den Einwand grober Fahrlässigkeit runden eine gute Lastenrad-Versicherung ab. 

Anforderungen an Absicherung

Für einen Versicherungsschutz außerhalb Ihres Haushalts, also für Diebstahl unterwegs, benötigen Sie in der Hausratversicherung oft einen Zusatzbaustein. Viele Lastenrad-Versicherungen verlangen ein zertifiziertes Schloss, etwa von ART oder Sold Secure. Darüber hinaus muss das Lastenrad an festen Objekten oder an einer abgesicherten Stelle abgesperrt werden.

Wann zahlt die Lastenradversicherung nicht?

Trotz aller Leistungen gibt es Ausschlüsse, die Sie kennen sollten. Nicht abgedeckt sind normale Abnutzungs- und Verschleißerscheinungen oder Schäden durch unsachgemäße Nutzung. Auch vorsätzlich verursachte Schäden sind ausgeschlossen. Darüber hinaus kann die Versicherung die Leistung kürzen, wenn das Lastenrad nicht ausreichend gesichert war. Ebenso wichtig ist, dass Sie einen Diebstahl unverzüglich melden und Anzeige bei der Polizei erstatten. Unterbleibt dies, verweigern Versicherer in der Regel die Zahlung.

Fazit: Lastenräder sind nützlich im Alltag und sollten versichert sein

Lastenräder sind im Alltag eine echte Alternative zum Auto. Sie transportieren Kinder, Einkäufe und Gepäck, bleiben in engen Straßen wendig und sparen Zeit bei der Parkplatzsuche. Wer die Ladung sorgfältig sichert, vorausschauend fährt und das Rad regelmäßig wartet, ist sorgenfrei unterwegs.

Damit der Vorteil nicht beim ersten Schaden verpufft, braucht es den passenden Schutz. Für klassische Lastenräder und Pedelecs bis 25 km/h besteht keine Pflichtversicherung; S-Pedelecs und motorisierte, schnellere Modelle benötigen eine Kfz-Haftpflicht. Je nach Wert lohnt sich eine Fahrrad- oder Kaskoversicherung: Sie ersetzt bei Diebstahl den Neuwert und übernimmt Reparaturen nach Sturz, Vandalismus oder Kollision. 

Auch die Hausratversicherung greift bei Diebstahl aus der Wohnung oder Garage sowie bei Elementarschäden am Versicherungsort. Damit sind Sie gegenüber den finanziellen Folgen von Schäden optimal abgesichert.



Häufige Fragen zum Thema Lastenrad und Versicherung

Lastenrad oder Anhänger: Was ist sicherer?

Was sicherer ist, hängt von der Bauart, der Beladung, der Fahrweise und den Einsatzbedingungen ab. Anhänger bieten einen guten passiven Schutz dank einer geschlossenen Transportkabine, einer geringeren Fallhöhe sowie eines stabilen Rahmens. Anhänger sind jedoch tiefer gelegen und so im Stadtverkehr leichter zu übersehen.

Lastenräder sorgen dafür, dass Fahrer und Ladung auf einer Höhe platziert sind. Das erhöht die Sichtbarkeit im Stadtverkehr. Allerdings können Lastenfahrräder je nach Bauart kippanfälliger sein und mehr Fahrpraxis erfordern. Sowohl Lastenrad als auch Anhänger müssen immer korrekt beladen und vollständig funktionstüchtig sein: Achten Sie insbesondere auf funktionierende Bremsen.

Wo darf ich ein Lastenfahrrad parken?

Ein Lastenfahrrad darf überall dort parken, wo ein Fahrrad parken darf. Das bedeutet:

  • Gehwegparken ist erlaubt, solange Fußgänger nicht behindert oder gefährdet werden.
  • Fahrbahnparken ist erlaubt, mit den gleichen Regeln wie für Kraftfahrzeuge.
  • Einfahrten, Feuerwehrzufahrten oder Bordsteinabsenkungen dürfen nicht blockiert werden.

Achten Sie beim Parken Ihres Lastenrades darauf, dass dieses stabil und auf ebenem Untergrund steht. Sie können das Lastenrad darüber hinaus auch gegen das Wegrollen absichern.

Werden Lastenräder oft gestohlen?

Ja, Lastenräder werden öfter gestohlen als normale Fahrräder. Das liegt vor allem an ihrem höheren Wert. Gestohlen werden dabei das komplette Rad oder Teile des Lastenrades, zum Beispiel Akkus, Boxen oder teures Zubehör. Mit Maßnahmen wie hochwertigen Schlössern oder gesicherten Abstellorten erschweren Sie Diebstahl. In unserem Ratgeber zum Thema Fahrraddiebstahl verhindern finden Sie weitere wertvolle Tipps.

Welche Regeln gelten für den Transport von Kindern im Lastenrad?

Kinder dürfen im Lastenrad befördert werden, wenn Sicherheitsvorkehrungen eingehalten werden. Zu den Pflichtmaßnahmen zählen:

  • Jedes Kind hat einen eigenen Sitz mit Sicherheitsgurten, die mindestens 25 mm breit sind und aus 2 Schultergurten und einem Schrittgurt bestehen.
  • Die Gurte müssen fest mit dem Rad verbunden sein.
  • Das Lastenrad muss vollständig verkehrssicher sein, also mit funktionierenden Bremsen, Klingel, Licht und Reflektoren ausgestattet.

Kinder bis zu 7 Jahren müssen in einem Kindersitz transportiert werden. Ältere Kinder dürfen rechtlich auch ohne Sitz fahren, allerdings sollte jedes Kind immer mit Sicherheitsgurt gesichert werden. Wir empfehlen jedoch, immer einen Sitz zu verwenden. Ein Helm gehört ebenfalls bei jedem Transport von Kindern dazu.

Was muss ich bei der Wartung von Lastenrädern beachten?

Genau wie bei Fahrrädern sollten Sie Lastenräder regelmäßig warten. Vor jeder Fahrt lohnt sich ein kurzer Check: Funktionieren die Bremsen? Passt der Reifendruck? Geht das Licht? Danach folgen Wartungsintervalle, um alle Einzelteile funktionstüchtig zu halten:

  • Alle 1–2 Wochen: Reifen auf Soll-Druck bringen und auf Schäden sichten; Bremsbeläge/Hebelweg prüfen; Schrauben an Box, Ständer, Lenker/Vorbau, Sattel und Achsen nachziehen; Kette reinigen & ölen bzw. Riemenspannung kontrollieren.
  • Monatlich: Schaltung prüfen/nachstellen; Speichen auf Spannung (bei Bedarf zentrieren); Lenkung und Lager auf Spiel prüfen.
  • Halbjährlich (bei täglicher Nutzung vierteljährlich): Kettenlängung messen; Bremsbeläge und ggf. Scheiben ersetzen; Rahmen, Ständeraufnahme und Boxbefestigungen auf Risse/Verformungen kontrollieren.
  • Jährlich bzw. nach 1.500–2.000 km: Großer Service beim Fachbetrieb (Bremsanlage, Lager an Steuersatz/Naben/Tretlager, Antrieb, alle Drehmomente; bei E-Modellen Software-Updates).
  • Bei einem E-Lastenrad: Akku auch in Standzeiten alle 1–2 Monate nachladen, bei 15–20 °C trocken lagern, Kontakte sauber halten; Kabel/Steckverbindungen prüfen.

Eine kleine Tasche mit Reparaturwerkzeug erweist sich im Alltag als Retter bei Problemen. Dazu gehören Innensechskant (z. B. Inbus)/Torx, eine Minipumpe, Flickwerkzeug sowie ein Ersatzschlauch.

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