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Wärmepumpe und Heizperiode: Was beachten?

Wärmepumpen sind als Heizung längst mehr als nur ein Trend. Sie werden von der Regierung gefördert und stellen einen zentralen Baustein der Energiezukunft dar. Viele Neubauten werden mit Wärmepumpen geplant und Altbauten nachgerüstet. Doch was sollten Sie bei Wärmepumpen in der Heizperiode beachten? Und wie sind diese versichert?

Behagliche Wärme für Mensch und Katze durch richtiges Heizen mit der Wärmepumpe.

Wie heizen Sie mit Wärmepumpen richtig, um Energie und Kosten zu sparen? Wir zeigen Ihnen, worauf Sie beim Thema Wärmepumpe und Heizperiode achten sollten – für behagliche Wärme für Sie und Ihre Mitbewohner.

 

So heizen Sie mit der Wärmepumpe 

Noch bevor eine Wärmepumpe angeschafft wird, gibt es viele Fragen. Wie heize ich richtig und energieeffizient mit der Wärmepumpe? Was gibt es zu beachten? Muss ich die Wärmepumpe auf die Heizperiode vorbereiten? Wir habe einige der häufigsten Fragen zusammengestellt und beantwortet. 

 

Wann beginnt die Heizperiode für Wärmepumpen in Deutschland?

Am 1. Oktober beginnt üblicherweise die Heizperiode in Deutschland. Meist reicht die Heizperiode bis zum 30. April des Folgejahres. Je nach Witterung kann die Heizperiode jedoch auch früher beginnen oder später enden. Die lokalen Temperaturen bestimmen das Zeitfenster, die Heizung zu verwenden. Eine gesetzliche Pflicht zum Heizen ab einem bestimmten Zeitpunkt besteht jedoch nicht. 

 

Bei welchen Temperaturen funktioniert eine Wärmepumpe?

Das hängt von der Art der Wärmepumpen ab. Es gibt drei Hauptarten von Wärmepumpen: Luft-Wasser-Wärmepumpen, Erd-Wasser-Wärmepumpen und Wasser-Wasser-Wärmepumpen. Jeder Typ hat unterschiedliche Temperaturbereiche, bei denen die Anlage effizient arbeiten kann. Die Wärmepumpen entwickeln sich dabei ständig weiter. Moderne Luft-Wasser-Wärmepumpen können beispielsweise inzwischen bei bis zu -28 °C betrieben werden. Folgende Temperaturen gelten bei Wärmepumpen als Rahmen für eine effiziente Nutzung:-15°C bis +35°C oder sogar höher effizient arbeiten. In kalten Regionen kann eine Zusatzheizung erforderlich sein, um die Effizienz der Wärmepumpe bei sehr niedrigen Temperaturen zu unterstützen.

  • Luft-Wasser-Wärmepumpen: Diese Wärmepumpen können bei Außentemperaturen von
  • Erd-Wasser-Wärmepumpen (auch Sole-Wasser-Wärmepumpe): Diese Wärmepumpen nutzen die konstante Temperatur des Erdbodens als Wärmequelle. Sie können dadurch auch bei sehr niedrigen Temperaturen, weit unter dem Gefrierpunkt, betrieben werden. Erd-Wasser-Wärmepumpen können bei Außentemperaturen von -20°C bis +30°C effizient arbeiten.
  • Wasser-Wasser-Wärmepumpen: Diese Wärmepumpen verwenden das Grundwasser als Wärmequelle. Diese Art Wärmepumpe ist in Deutschland recht selten, weil die Entfernung zum Grundwasser optimal liegen muss. Wasser-Wasser-Wärmepumpen können bei Grundwassertemperaturen von +7°C bis +12°C effizient arbeiten, und das bei Außentemperaturen von -10°C bis +35°C.

Die idealen Temperaturbereiche sind daher je nach Modell und Hersteller unterschiedlich. Aus diesem Grund ist es wichtig, vor dem Kauf einer Wärmepumpe eine Energieberatung in Anspruch zu nehmen. Darin erfahren Sie, welche Art Wärmepumpe in Ihrem Haus am kosteneffektivsten eingesetzt werden kann.

Seltener erwähnt wird, dass unter bestimmten Umständen Wärmepumpen auch zur Kühlung verwendet werden können. Aber dazu mehr ein anderes Mal.

 

Welche Vorlauftemperatur ist bei einer Wärmepumpe sinnvoll?

Die Vorlauftemperatur spielt eine wichtige Rolle bei der energetischen Steuerung einer Heizung. Bei einer Wärmepumpe sollte diese Vorlauftemperatur möglichst niedrig eingestellt werden. So senken Sie den Energieverbrauch sowie die Kosten und maximieren gleichzeitig die Energieeffizienz. In der Regel wird eine Vorlauftemperatur im Bereich von 35°C bis 55°C empfohlen. Die ideale Vorlauftemperatur hängt jedoch von der Art der Wärmepumpe, der Gebäudeisolierung und der Außentemperatur ab. Faktoren wie die Art der Heizung – etwa Fußbodenheizung oder Heizkörper –, saisonale Bedingungen und das Vorhandensein eines Pufferspeichers beeinflussen ebenfalls die ideale Vorlauftemperatur.

 

Wie heizt man mit einer Wärmepumpe richtig?

Neben einer niedrigen Vorlauftemperatur ist die richtige Einstellung der Raumthermostate wichtig. Für behagliche Wärme empfehlen sich folgende Einstellungen:

  • Wohnzimmer: 20 °C
  • Schlafzimmer: 16 bis 18 °C
  • Badezimmer und Küche: 18 °C bis 20 °C

Moderne Wärmepumpen arbeiten automatisiert, um Heizvorgänge so effizient wie möglich zu gestalten. Dabei ist die eingestellte Heizkurve entscheidend. Diese sollte optimal eingestellt sein, sodass die Wärmepumpe weder zu viel noch zu wenig Wärme produziert. Falls Ihre Wärmepumpe die Heizkurve nicht automatisch optimiert, sollten Sie vor der Heizperiode die Einstellungen überprüfen. Wenige Grad Abweichung führen zu höheren Stromrechnungen oder zu kalten Zimmern. Eine passend kalibrierte Heizkurve nutzt die Energie Ihrer Wärmepumpe optimal.

 

Ist Heizen außerhalb der Heizperiode bei Wärmepumpen ein Problem?

Nein, das ist kein Problem. Sollten die Temperaturen im späten Frühling oder frühen Herbst fallen, arbeiten Wärmepumpen in der Regel weiterhin effizient. Das ist vor allem bei Wasser- oder Erd-Wärmepumpen der Fall, deren Energieträger das Jahr über ihre Temperatur halten. Beim Einsatz einer Luft-Wärmepumpe sollten Sie bei längeren Kältephasen die Heizkurve umstellen, damit die Anlage effizient arbeitet. Heizen können Sie somit auch außerhalb der Heizperiode.

 

Soll ich meine Wärmepumpe vor der Heizperiode warten lassen?

Ja, das ist eine gute Idee. Eine regelmäßige Wartung Ihrer Wärmepumpe ist wichtig, um ihre Lebensdauer und Effizienz sicherzustellen. Wärmepumpen sollten mindestens einmal jährlich von einem Fachmann gewartet werden. Bei dieser Wartung werden nicht nur die Funktionen überprüft, sondern auch Teile gereinigt und gegebenenfalls ausgetauscht, um einen störungsfreien Betrieb sicherzustellen. Idealerweise lassen Sie Ihre Wärmepumpe im August oder September überprüfen und warten, weil die Heizungsfachbetriebe während der Heizperiode in der Regel ausgelastet sind.

 

Wie versichere ich meine Wärmepumpe richtig?

Als Hausbesitzer sichern Sie Ihre Wärmepumpe mit einer Wohngebäudeversicherung ab. Die Wohngebäudeversicherung sichert Wärmepumpen gegen die gängigen Gefahren Blitz, Sturm, Hagel, Feuer und Leitungswasser ab. Mit einem erweiterten Elementarschutz werden auch Schäden durch Hochwasser und Überschwemmungen abgedeckt. Achten Sie bei der Wahl der Versicherung darauf, dass auch freistehende Gebäudetechnik wie Außen-Wärmepumpen Teil des Versicherungsschutzes sind. Versicherer wie die GEV Versicherung schließen solche Wärmepumpen grundsätzlich in die Wohngebäudeversicherung gegen die Grundgefahren ein. Der Umfang der Mitversicherung ist von der Wahl des Tarifs abhängig. Unser Ratgeber bietet Ihnen mehr Informationen zur passenden Versicherung Ihrer Wärmepumpe.

 

Fazit: Wärmepumpen sollten vor der Heizperiode überprüft werden

Die Heizperiode ist für jede Art Heizung ein Stresstest, auch für Ihre Wärmepumpe. Für den optimalen Betrieb einer Wärmepumpe ist es entscheidend, die Anlage richtig zu kalibrieren und einzusetzen. Dies betrifft unter anderem die richtige Einstellung der Raumtemperaturen und der Vorlauftemperatur. Eine regelmäßige Wartung ist auch wichtig für eine effiziente Arbeitsweise Ihrer Wärmepumpe. Dadurch erhalten Sie die Effizienz, reduzieren Energiekosten und verlängern die Lebensdauer Ihrer Wärmepumpe. Mit diesen Hinweisen rüsten Sie Ihre Wärmepumpe nicht nur optimal für die Heizperiode, sondern tragen auch aktiv zum Umweltschutz bei.

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