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RATGEBER

Hauskauf mit Sicherheit: So finden Sie den richtigen Versicherungsschutz

Mit dem Kauf eines Eigenheims beginnt ein neuer Lebensabschnitt – und damit auch die Frage nach dem richtigen Versicherungsschutz. Zwischen Besichtigungen, Notartermin und Umzugskartons gerät das Thema leicht in den Hintergrund. Dabei entscheidet es mit darüber, wie gelassen Sie in Ihr Zuhause einziehen – und wie gut Sie unerwartete Ereignisse wegstecken.

Junges Paar mit Kind steht glücklich vor dem neuen Eigenheim und hält den Hausschlüssel in der Hand – Symbol für sicheren Hauskauf und passenden Versicherungsschutz

Der Schlüssel zum eigenen Zuhause – und zur Sicherheit: Mit einer passenden Gebäude-, Haftpflicht- und Hausratversicherung lässt sich der Start ins Eigenheim unbeschwert genießen.

Wenn Sie eine Wohnimmobilie kaufen rückt die Frage in den Fokus: Was ist mit den Versicherungen? Was passiert automatisch, und was muss ich als Käufer aktiv regeln? Die kurze Antwort vorab:

Beim Eigentümerwechsel bleibt der Wohngebäudeschutz bestehen, weil der Vertrag grundsätzlich vom Verkäufer zum Käufer wandert. Melden Sie den Wechsel zeitnah dem Versicherer, prüfen Sie den Umfang und entscheiden Sie dann in Ruhe, ob Sie anpassen oder neu ordnen. Hausrat- und Haftpflichtversicherungen schützen Personen, nicht das Gebäude. Sie enden daher mit dem Eigentümerwechsel und müssen vom Käufer selbst abgeschlossen werden. Wer vermietet oder später leer stehen lässt, braucht eine eigene Haus‑ und Grundbesitzerhaftpflicht. 

Wohngebäudeversicherung: das Sicherheitsnetz für die Bausubstanz

Die Wohngebäudeversicherung schützt das, woraus Ihr Zuhause besteht – vom Dachfirst bis zur Bodenplatte, einschließlich fest verbauter Teile, Haustechnik und Nebengebäude. Sie greift, wenn Feuer, Sturm, Hagel oder Leitungswasser Schäden anrichten, und sorgt dafür, dass Ihr Haus im Schadenfall wieder instandgesetzt oder neu aufgebaut werden kann.

Besonders wichtig ist heute der Schutz vor Elementarschäden. Ereignisse wie Starkregen, Überschwemmung, Rückstau aus der Kanalisation, Erdrutsch oder Schneedruck nehmen zu und verursachen jedes Jahr erhebliche Schäden an Wohnhäusern. Solche Risiken sind in vielen Standardverträgen nicht automatisch enthalten. Achten Sie deshalb darauf, dass ein Elementarschadenbaustein eingeschlossen ist – oder ergänzen Sie diesen nachträglich. Nur so sind Sie auch bei extremen Wetterlagen rundum abgesichert.

Was beim Eigentumswechsel zu beachten ist

Beim Kauf einer Immobilie übernimmt der Käufer automatisch den bestehenden Gebäudevertrag des Vorbesitzers. Das hat einen klaren Vorteil: Der Versicherungsschutz bleibt bestehen und es entsteht keine Lücke zwischen Kauf und Einzug. Dennoch sollten Sie sich nicht auf die bestehende Police verlassen, ohne sie zu prüfen.

Nach der Eintragung im Grundbuch haben Sie das Recht, den Vertrag innerhalb eines Monats zu kündigen, zu aktualisieren oder zu einem anderen Anbieter zu wechseln. Diese Frist sollten Sie nutzen, um den Schutz genau unter die Lupe zu nehmen:

  • Passt der Leistungsumfang zur Bauweise, Haustechnik und Lage des Hauses?
  • Sind Selbstbeteiligungen, Ausschlüsse und Zusatzleistungen sinnvoll gewählt?
  • Enthält der Vertrag den wichtigen Elementarschutz?

Ein kurzer, aber sorgfältiger Versicherungs-Check nach dem Eigentumsübergang sorgt dafür, dass Ihr neues Zuhause optimal geschützt ist – und Sie mit einem sicheren Gefühl in Ihr Eigentum starten können.

Haftpflichtversicherung: Verantwortung als Eigentümer richtig absichern

Ein eigenes Haus zu besitzen, bringt nicht nur Freude, sondern auch Pflichten mit sich. Wer eine Immobilie kauft, übernimmt Verantwortung – besonders gegenüber Dritten. Denn sobald Sie Eigentümer eines Grundstücks oder Gebäudes sind, haften Sie dafür, dass niemand durch dessen Zustand zu Schaden kommt. Diese sogenannte Verkehrssicherungspflicht ist gesetzlich verankert und wenn sie verletzt wird, kann es teuer werden.

Kommt zum Beispiel jemand auf einem vereisten Gehweg zu Fall oder wird ein parkendes Auto durch herabfallende Dachziegel beschädigt, haften Sie als Eigentümer. Damit solche Situationen nicht zur finanziellen Belastung werden, ist eine Haus- und Grundbesitzerhaftpflichtversicherung unerlässlich – zumindest dann, wenn Sie das Haus nicht selbst bewohnen. Das gilt etwa bei Vermietung, Leerstand oder einem unbebauten Grundstück.

Die Versicherung übernimmt berechtigte Schadenersatzforderungen und wehrt unberechtigte Ansprüche ab – sie funktioniert also zugleich wie ein passiver Rechtsschutz.

Wann die private Haftpflicht genügt – und worauf Sie achten sollten

Wenn Sie Ihr Haus selbst bewohnen, reicht in der Regel die private Haftpflichtversicherung aus. Sie deckt Schäden ab, die Sie oder Ihre Familie Dritten unbeabsichtigt zufügen. Wichtig ist aber, dass der Versicherer über die Eigentumsverhältnisse informiert ist – insbesondere, wenn sich die Nutzung der Immobilie ändert.

Bleibt das Haus beispielsweise vorübergehend leer, wird es teilweise vermietet oder Sie besitzen zusätzlich ein unbebautes Grundstück, sollten Sie prüfen, ob Ihre Police diesen Fall noch abdeckt. Andernfalls drohen Lücken im Versicherungsschutz.

Tipp: Klären Sie bei Frost und Schneefall klar, wer für das Räumen und Streuen zuständig ist – Sie selbst, Ihre Mieter oder ein beauftragter Dienstleister. Eine schriftliche Vereinbarung und regelmäßige Kontrolle schützen Sie vor Missverständnissen – und vor unnötigem Ärger, wenn es glatt wird.

Hausratversicherung: Schutz für das, was Ihr Zuhause ausmacht

Ein Zuhause besteht aus weit mehr als Mauern und Dach – es sind die Dinge darin, die es wohnlich machen: Möbel, Kleidung, Elektrogeräte, Bücher, Dekorationen und persönliche Erinnerungsstücke. All das fällt unter die Hausratversicherung. Sie schützt Ihr Inventar vor Schäden durch Feuer, Leitungswasser, Einbruchdiebstahl, Sturm und Hagel – also genau die Risiken, die im Alltag oft unterschätzt werden.

Je nach Vertrag lassen sich auch zusätzliche Gefahren absichern, etwa Elementarschäden (z. B. durch Überschwemmung oder Rückstau) oder Fahrraddiebstahl außerhalb der Wohnung. Damit lässt sich der Versicherungsschutz flexibel an Ihre Lebenssituation anpassen – egal, ob Sie in der Stadt, auf dem Land in einer Mietwohnung oder im Eigenheim leben.

Die richtige Versicherungssumme für den Hausrat – und was beim Umzug wichtig ist

Entscheidend bei der Absicherung des Hausrats ist die passende Versicherungssumme. Sie sollte den heutigen Neuwert Ihres gesamten Hausrats widerspiegeln – also den Betrag, den Sie aufwenden müssten, um alles neu zu kaufen. Nur dann sind Sie im Schadenfall vollständig abgesichert. Wer zu niedrig kalkuliert, riskiert eine Unterversicherung und erhält im Ernstfall nur einen Teil der tatsächlichen Kosten ersetzt. Als Orientierung dienen Wertermittlungslisten oder pauschale Ansätze pro Quadratmeter Wohnfläche, die regelmäßig überprüft werden sollten.

Auch beim Umzug bleibt Ihr Hausrat geschützt: Die Police "zieht" mit Ihnen um. In vielen Verträgen besteht sogar für eine Übergangszeit gleichzeitig Versicherungsschutz an alter und neuer Adresse – meist für mehrere Wochen. So sind Sie auch während des Umzugs gut abgesichert, falls doch einmal etwas passiert.

Die Hausratversicherung ist damit ein stiller, aber wichtiger Begleiter – sie bewahrt den Wert Ihrer Einrichtung und gibt Ihnen die Sicherheit, dass Ihr Zuhause nach einem Schadenfall schnell wieder so wird, wie Sie es lieben.

Versicherungen bei Umbau, Anbau und Sanierung: Wenn es mehr als Schönheitsreparaturen sind

Wer an seinem neuen Haus umbaut, erweitert oder energetisch saniert, wird automatisch zum Bauherrn – und trägt Verantwortung für Sicherheit und Schäden auf der Baustelle. Eine Bauherrenhaftpflichtversicherung ist daher dringend zu empfehlen. Sie schützt, wenn Dritte – etwa Handwerker, Besucher oder Nachbarn – zu Schaden kommen, und übernimmt berechtigte Ansprüche oder wehrt unberechtigte ab.

Wird das Gebäude während der Bauphase noch nicht bewohnt, greift oft eine Rohbauversicherung, die viele Wohngebäudepolicen automatisch enthalten. Sie deckt Gefahren wie Feuer oder Sturm bis zur Fertigstellung ab.

Haben Sie eine Ölheizung mit Tank, sollten Sie zudem eine Gewässerschaden-Haftpflichtversicherung abschließen. Schon kleine Leckagen können Boden und Grundwasser verschmutzen und teure Sanierungskosten nach sich ziehen.

Tipp: Bei größeren Sanierungen sollten Sie auch an neue Haustechnik wie Wärmepumpen oder Solaranlagen denken – sie sollten ausdrücklich in der Gebäudeversicherung mitversichert sein. So bleibt Ihr Schutz auch während der Bauphase vollständig erhalten.

Und falls ein Schaden vor dem Kauf passiert ist?

Maßgeblich ist in der Praxis der Zeitpunkt des Schadenereignisses. Tritt ein Schaden vor dem Hausverkauf ein – selbst wenn er erst später auffällt – liegt der Anspruch in aller Regel beim damaligen Eigentümer. Sprechen Sie solche Fälle offen an, dokumentieren Sie den Zustand bei Übergabe und stimmen Sie die Abwicklung sauber ab. Das schafft Klarheit für beide Seiten und verhindert Missverständnisse.

Fazit: Gut vorbereitet ins neue Zuhause

Der Kauf eines Hauses ist ein großer Schritt – und mit der richtigen Absicherung bleibt er auch langfristig ein guter. Denken Sie dabei nicht nur an die Finanzierung, sondern auch an den passenden Versicherungsschutz. Mit drei einfachen Schritten sind Sie auf der sicheren Seite:

  1. Gebäudeschutz prüfen: Achten Sie darauf, dass Ihre Wohngebäudeversicherung alle wichtigen Risiken abdeckt – insbesondere Elementarschäden wie Überschwemmung, Rückstau oder Erdrutsch. So bleibt Ihr Zuhause auch bei extremen Wetterereignissen geschützt.
     
  2. Haftpflicht richtig regeln: Klären Sie, welche Haftpflichtversicherung zu Ihrer Situation passt. Bei Eigennutzung reicht meist die private Haftpflicht, bei Vermietung oder Leerstand ist eine Haus- und Grundbesitzerhaftpflicht unverzichtbar. Wer umbaut oder modernisiert, sollte außerdem an eine Bauherrenhaftpflicht denken – und bei Heizöltanks an eine Gewässerschaden-Haftpflicht.
     
  3. Hausrat realistisch bewerten: Ihr Inventar verdient ebenso Schutz wie das Gebäude selbst. Prüfen Sie die Versicherungssumme regelmäßig, um Unterversicherung zu vermeiden, und ergänzen Sie den Schutz bei Bedarf um sinnvolle Zusatzbausteine.

Kurz gesagt: Wer Versicherungen nicht als Pflicht, sondern als Teil einer vorausschauenden Hausplanung versteht, schafft sich ein sicheres Fundament – für die eigenen vier Wände und für ein gutes Gefühl, wenn einmal etwas Unvorhergesehenes passiert.

 

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