Ratten im Garten: Schädlinge loswerden | GEV Versicherung
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Ratten im Garten – so werden Sie die Schädlinge los

Ratten! Nur beim Gedanken an diese Tiere ekeln und fürchten sich bereits viele Menschen. Die ungeliebten Nager fühlen sich im Garten wohl und verschaffen sich auch Zugänge ins Haus. Sie gelten als Hygieneschädlinge, die Krankheiten übertragen können. Deshalb sollten Sie einem Rattenbefall vorbeugen. Oder bei einer Plage die richtigen Maßnahmen ergreifen.

Eine Ratte schnuppert zuversichtlich herum. Aber Ratten gelten als Schädlinge, die Krankheiten verbreiten, Leitungen durchbeißen und sogar Wände durchlöchern. Wir erklären, wie Sie sie nachhaltig vertreiben können.

Eine Ratte hält ihre Nase in den Wind und schnuppert. Sieht ganz putzig aus, aber Ratten gelten als Schädlinge. Sie können Krankheiten verbreiten, Leitungen durchbeißen und sogar Wände durchlöchern. Lesen Sie, wie Ratten nachhaltig aus Garten und Haus vertrieben werden können.

 

Gute Bedingungen für Igel, Eichhörnchen und ... Ratten!

Ein Garten bietet vielen Tieren beste Lebensbedingungen, Versteckmöglichkeiten und eine Vielfalt an Nahrungsquellen. Das zieht nicht nur Igel und Eichhörnchen an, sondern auch ungebetene Gäste wie Ratten. Herabfallendes Obst und insbesondere Komposthaufen machen Gärten für die Nager zu einem wahren Futterparadies, das sie schnell heimisch werden lässt.

Bei allem Wohlwollen und Verständnis für die Artenvielfalt – bei Rattenbefall sollten Sie aktiv werden. Die Tiere gelten als sogenannte Gesundheitsschädlinge. Durch Bisse, Parasiten in ihrem Fell wie Flöhe sowie Urin und Kot, der beispielsweise Nahrungsvorräte verunreinigt, können Ratten verschiedene Krankheiten übertragen. Zudem vermehren sie sich in Windeseile und nagen alles an, was ihnen vor die Schnauze kommt. Auch finden sie schnell Zugänge und Schlupflöcher, durch die sie sich ins Haus fressen und dort ausbreiten. Abgesehen davon, dass Ratten Hygieneschädlinge sind, können sie im Haus erhebliche Schäden an Dämmung, Abwasserleitungen oder der Elektroinstallation anrichten.

Übrigens: Bei einer Rattenplage sind Sie in einigen Regionen (insbesondere Großstädten) verpflichtet, dies dem zuständigen Gesundheits- oder Ordnungsamt zu melden. Siehe weiter unten.

 

Wie beuge ich Rattenbefall im Garten vor?

Ratten bleiben nur dann Dauergäste und vermehren sich, wenn es genug Nahrung und Nistmöglichkeiten gibt. Deshalb sollten Sie folgende vorbeugende Maßnahmen ergreifen, um die Schädlinge gar nicht erst in den Garten zu locken:

  • Biotonne stets verschließen
  • Lebensmittel und Vorräte in stabilen Behältern lagern, die nicht von Ratten an- bzw. aufgeknabbert werden können
  • Keine Essensreste unbeaufsichtigt herumstehen lassen, z. B. nach dem Grillen alles abräumen und wegstellen bzw. die Terrasse säubern
  • Essensreste nicht über Toilette und Ausguss entsorgen, da Ratten exzellente Schwimmer sind und über die Kanalisation angelockt werden
  • Fallobst gleich ein- und aufsammeln
  • Den Kompost korrekt befüllen und häufig umsetzen/umgraben
  • Komposthaufen von oben und unten mit einem Gitter schützen. Oder als Alternative einen Schnellkomposter zulegen, der vor Ratten sicher ist
  • Samen und Körner in gut verschlossenen, bissfesten Behältern aufbewahren
  • Kein Futter für Vögel, Katzen oder Igel ewig lange offen oder vor allem über Nacht herumstehen lassen
  • Gartentore, Schuppen- und Garagentüren, Kellerfenster geschlossen halten
  • Gartenhäuschen und Garagen regelmäßig aufräumen, Gerümpelecken im Garten vermeiden
  • Fugen, Spalten, Risse und Ritzen im Mauerwerk, an Fassaden und Zäunen verschließen, Licht- und Luftschächte mit engmaschigen Gittern versehen

 

Woran erkenne ich einen Rattenbefall im Garten?

Es gibt mehr als 60 Rattenarten weltweit. Die hierzulande anzutreffende Gattung dieser Nagetiere sind die Hausratte und die Wanderratte, wobei letztere wesentlich zahlreicher vertreten ist.  Ratten sind scheu und die Wanderratte nachtaktiv, in den seltensten Fällen bekommt man die Tiere zu sehen. Vielmehr weisen die Hinterlassenschaften oder Bissspuren auf eine Anwesenheit der Nager hin.

Da Ratten oft auf denselben Wegen unterwegs sind, entstehen schnell kleine Trampelpfade, auf denen Pfotenspuren, Kot oder Reste von Obst und Gemüse liegen. Die Kötel sind verstreut zu finden und haben von der Form Ähnlichkeit mit Reiskörnern, sind aber etwas größer. Der Urin hinterlässt einen unangenehmen Ammoniakgeruch. Weiteres Erkennungsmerkmal sind die zwei parallel laufenden Fraßrillen der scharfen Schneidezähne auf Abfällen, Obst und Gemüse, Holz oder Kunststoff. Finden sich zudem größere Löcher im Rasen oder im Boden mit einem Durchmesser von zirka fünf bis acht Zentimetern, die senkrecht nach unten führen, haben sich die Ratten bereits Nester angelegt. Jetzt ist schnelles Handeln gefragt, denn die Nager vermehren sich rasant und werden schnell zur Plage.

Im Kompost richten sich die Tiere gern häuslich ein, denn der Haufen ist gut temperiert und bietet genug Nahrung. Ratten lieben es im Kompost, es ist der größte Anziehungspunkt. Sie bevorzugen Obst- und Gemüsereste wie angefaulte Äpfel, überreife Bananen, schrumpelige Karotten oder Kartoffelschalen. Diese Lebensmittel gehören zu den Leibspeisen der Ratten und bieten ihnen eine ideale Nährstoffzufuhr. Neben einem Gitterschutz von oben und unten sollte der Komposthaufen häufig umgegraben und durcheinandergebracht werden. So bleibt es nicht bei einer ständigen „Wohlfühltemperatur“ für die Ratten, sondern wird zu heiß oder zu kalt. Das mögen die Tiere nicht.

 

Wie werde ich die Ratten im Garten wieder los?

Es gibt verschiedene Arten und Hilfsmittel, um gegen die Schädlinge im Garten selbst vorzugehen. Bei den Hausmitteln auf natürlicher Basis geht es in erster Linie um abschreckende Gerüche. Sie können auch verschiedene Fallen, Köderstationen oder Ultraschallgeräte zum Einsatz bringen und aufstellen, die die Nager vertreiben oder eliminieren könnten. Alle Varianten haben Vor- und Nachteile.   

 

Duftstoffe:

Ratten mögen bestimmte Gerüche überhaupt nicht. Ätherische Öle von Nelken, Eukalyptus oder Minze im Garten auf betroffene Stelle verteilen, könnte helfen, die Nager zu vertreiben. Auch in Essigessenz oder Terpentin getränkte Lappen auf ihre Laufwege zu legen, ist eine Maßnahme. Jedoch können sich die Tiere an die Gerüche gewöhnen und lassen sich dadurch nach einiger Zeit nicht mehr abschrecken. Der Einsatz von benutzter Katzenstreu, die im luftdurchlässigen Beutel ausgelegt werden sollte, wird gelegentlich empfohlen. Die Wirkung ist aber nicht nachgewiesen.

 

Scharfes Gewürzpulver:

Ausgestreutes Chilipulver gelangt über die Pfoten, das Bauchfell oder den Schwanz an die Ratte, die dann bei der Fellpflege das Pulver in ihre Schnauze reibt. Das sorgt für unangenehme, mitunter stechende Schmerzen. Die Ratte merkt sich diese Stellen und kehrt dorthin nicht wieder zurück. Allerdings ist es eine Qual für die Tiere, zudem ist das ausgestreute Pulver nach leichtem Wind oder Regen schnell weg.  

 

Ultraschallgeräte:

Neben Gerüchen können auch Töne die Untermieter vertreiben. Dafür benötigen Sie ein Ultraschallgerät, das hohe Tonfrequenzen aussendet, die für Menschen nicht oder kaum hörbar sind. Für die Ratten ist es ein nahezu unerträgliches Geräusch, sie meiden diesen Bereich. Das Gerät muss so einstellbar sein, dass es keinen gleichmäßigen Ton aussendet, sondern unterschiedliche Abfolgen und Stärken. Ansonsten können sich die Tiere an diese Töne gewöhnen. Mit solchen Ultraschallgeräten (möglicherweise mehreren) können sie die Ratten nach und nach Richtung Gartengrenze treiben.

 

Fallen:

Es gibt Lebendfallen und Schlagfallen, die jeweils mit Ködern wie Erdnussbutter, Haselnusscreme oder Wurst ausgelegt werden. Problem der Schlagfallen: Sie muss fachgerecht angewendet werden, so dass die Tiere sofort tot sind. Eine Lebendfalle muss regelmäßig kontrolliert werden, damit die Ratten nicht elendig verdursten. Und beim anschließenden Aussetzen der Tiere z. B. im Wald bedarf es unbedingt der Benutzung von Handschuhen. Denn Rattenbisse sind schmerzhaft und können Krankheiten hervorrufen. Nachteil aller Fallen: Weil Ratten sehr schlau sind, warnen sie sich untereinander, wenn ein Rudelmitglied in eine Falle gegangen ist. D. h., Sie müssen die Falle nach jedem Fangerfolg umstellen und das Aussehen durch Pappe oder Pflanzen drumherum verändern.  

 

Giftköder:

Treten Ratten gehäuft auf, lassen sie sich meist nur mit ausgelegten Giftködern bekämpfen. Problem: An diesen Ködern könnten auch andere Tiere sterben, einschließlich Haustiere wie Katze oder Hund. Vergiftete Getreidekörner schüttet man direkt in die unterirdischen Nester.

 

Rattenköderstationen:

Solche Stationen gibt es in der Regel im Baumarkt. Sie sind so gebaut, dass keine anderen Tiere und vor allem keine Kinder an das Gift gelangen. Die Ratten können die mit Gift fixierten Köder nicht entfernen, sondern nur runterbeißen. Das Tier kann sich wieder entfernen, sodass die Artgenossen beim Tod der Ratte keinen Zusammenhang zur Köderstation herstellen können.

 

Katzen:

Freilaufende Katzen helfen möglicherweise gegen einzeln auftretende Ratten, gegen einen größeren Befall sind sie aber machtlos.

 

Fazit: Ratten können bekämpft oder vertrieben werden, aber bei einer Rattenplage sollte man sich möglicherweise professionelle Hilfe holen, auch wenn das Geld kostet.

 

Professionelle Schädlingsbekämpfung

Eine langfristige Bekämpfung der Schädlinge durch den Fachmann ist oft effizienter als selbst Hand anzulegen. Der Kammerjäger bereitet dem Rattenbefall ein Ende, ohne dass Sie selbst mit starkem Gift hantieren müssen oder den Nagern aufgrund Ihrer Unerfahrenheit unnötige Schmerzen oder Qualen zufügen. Und der Profi entsorgt die verstorbenen Tiere.

Am Ende einer solchen professionellen Rattenbekämpfung, die etwa 300 Euro kostet, bekommen Sie zudem Tipps, wie Sie Ihren Garten so umgestalten, dass dieser den Ratten wenig Unterschlupfmöglichkeiten bietet. Die GEV bietet Unterstützung innerhalb der Soforthilfe (siehe unten).

 

Gibt es eine Meldepflicht, wenn ich Ratten im Garten habe?

Ratten gehören nach Paragraf 2 Absatz 12 des deutschen Infektionsschutzgesetzes zu den Gesundheitsschädlingen. Eine einheitliche bundesweite Regelung gibt es aber nicht, daher besteht keine generelle Meldepflicht. In vielen Großstädten wie Berlin, Hamburg oder München ist ein Rattenbefall aber meldepflichtig. Sollten Sie als Eigentümer oder Vermieter in Ihrem Garten einen Befall feststellen, ist es ratsam, dies dem zuständigen Ordnungs- oder Gesundheitsamt umgehend mitzuteilen. Dort werden Sie über die weiteren einzuleitenden Schritte informiert. Als Mieter sollten Sie den Vermieter in Kenntnis setzen, der die notwendigen Schritte zur Beseitigung einleiten muss.

Je nach Bundesland und Kommune sind Eigentümer oder Vermieter für die Beseitigung und Bekämpfung der Rattenplage zuständig und für die Kosten verantwortlich.

Tipp: Sie sollten herausfinden, woher die Ratten in Ihrem Garten kommen, denn häufig finden die Nager den Weg aus der Kanalisation in der Nähe zu einer Nahrungsquelle. Überqueren die Ratten lediglich Ihr Grundstück, sollten Sie eine Kostenübernahme für Fallen oder Kammerjäger gegenüber der Kommune ablehnen.

 

Gibt es eine Versicherung gegen Rattenbefall?

Die GEV Versicherung unterstützt ihre Versicherten bei Schädlingsbefall durch Ratten und andere Kleinnager. 

Der Technikschutz in der Wohngebäudeversicherung (Max-Tarif) schützt gegen Schäden an elektrischen Leitungen und Anlagen innerhalb von versicherten Gebäuden. Auch Schäden in der Dämmung, den Außenwänden oder Unterspannbahnen von Dächern sind vom Versicherungsschutz gedeckt. Die Entschädigung ist auf 2.500 EUR je Versicherungsfall begrenzt.

Durch die Soforthilfe in der Hausratversicherung und in der Wohngebäudeversicherung kann bedingungsgemäß ein Schädlingsbefall – in der versicherten Wohnung oder im versicherten Haus  – durch eine Schädlingsbekämpfungsfirma fachmännisch beseitigt werden. Allerdings darf der Schädlingsbefall nicht vor Versicherungsbeginn erkennbar gewesen sein. Die Kosten für die Schädlingsbekämpfung werden bis zu 500 EUR je Versicherungsfall übernommen.

Die Soforthilfe ist ein Modul, dass zu allen Tarifen hinzugenommen werden kann. Die GEV arbeitet hierfür mit der Europ Assistance zusammen, die den Einsatz einer Fachfirma für die Schädlingsbekämpfung organisiert.

 

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