Keller vor Überflutung schützen | GEV Versicherung
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Den hauseigenen Keller vor Überflutung schützen

Ein Eigenheim ist eine feine Sache. Insbesondere wenn es unterkellert ist, bietet es viel zusätzlichen Platz. Doch beinahe jeder Hausbesitzer sorgt sich vor den typischen Katastrophen, die den eigenen Vierwänden schaden können. Ein Beispiel hierfür ist der überflutete Keller nach einem Starkregen, denn das bedeutet schnell eine Menge Ärger und kann teuer werden.

Den hauseigenen Keller vor Überflutung schützen.

Wenn Wasser den Keller des Hauses überflutet, wird es teuer. Aber man kann vorbeugen und die Überflutung verhindern.

Ursachen für vollgelaufene Keller

Dass ein Keller voller Wasser läuft, kann viele Ursachen haben: Eindringendes Grundwasser, Überlaufendes Abwasser durch verstopfte Abwasserleitungen oder beschädigte Rohre und Schläuche, um nur einige zu nennen. Besonders bei Starkregen oder Dauerniederschlag kann selbst das beste Baumaterial irgendwann keinen Widerstand mehr leisten, und es kommt zum Super-GAU: Der Keller läuft mit Wasser voll und alles, was sich darin befindet, geht baden.

Maßnahmen vorm und beim Hausbau

Bereits bevor Sie ein Grundstück beziehen und bebauen, ist es ratsam, dass Sie sich über das Grundwasser-Risiko am neuen Wohnort informieren und dies auch beim Bebau der Fläche berücksichtigen. Informationen über das Grundwasserrisiko können Sie entweder bei den Nachbarn erfragen oder Sie wenden sich an die Kommune. Dort liegen ebenfalls Informationen zu Grund- und Hochwasserrisiko vor.

Haben Sie das statistische Risiko für Ihr Eigenheim geklärt, geht es an die Vorsorge. Verhindern Sie, dass Ihr Haus von Wasser eingeschlossen werden kann, indem Sie das Gelände so erschließen, dass es in eine Richtung abfällt. So kann das Wasser in die gewünschte Fließrichtung gelenkt werden.

Abdichtung des Kellers nach Norm

Bei Neubauten müssen Keller nach der DIN 18195 abgedichtet werden. Die DIN 18195 regelt, wie ein Bauwerk gegen Feuchtigkeit zu schützen ist. Sie unterscheidet zwischen nichtstauendem Sickerwasser, aufstauendem Sickerwasser, von außen drückendem Wasser sowie von innen drückendem Wasser und definiert die verschiedenen Maßnahmen, die zu ergreifen sind. So sieht die DIN18195 bei Neubauten beispielsweise den Bau einer sogenannten "weißen Wanne" vor, um das Bauwerk gegen von außen drückendes Wasser abzusichern. Die "weiße Wanne" ist ein wasserabweisendes Bauelement aus Stahl-Beton, das neben seiner Abdichtung gegen eindringende Feuchtigkeit auch eine tragende Funktion übernimmt. Entgegen der ersten, naheliegenden Annahme, ist sie nicht komplett wasserdicht, sondern nur wasserundurchlässig. Dies bedeutet, dass sie normgemäß so dicht sein muss, dass kein flüssiges Wasser von außen in sie eindringt. In manchen Fällen wird sie zusätzlich durch eine Bitumenbeschichtung oder Kunstoffbahnen abgedichtet. Ist dies der Fall, spricht man von einer "schwarzen Wanne", die wiederum ihren Namen der Farbe des Bitumens verdankt.

Trotzdem sollten Sie sich bei einem Neubau überlegen, ob Sie brandgefährlichen und besonders kostspieligen Schäden nicht von vorneherein vorbeugen möchten. Besteht die Möglichkeit, sollten Heizungs- und Stromanlagen in einem Risiko-Gebiet nicht im Keller, sondern in höherliegenden Geschossen installiert werden. Zudem ist es ratsam, in Rückstauklappen und Hebeanlagen gegen überlaufendes Abwasser zu investieren.

Was Sie nachträglich tun können, um sich vor Kellerüberflutung zu schützen

Auch wenn Sie in ein bereits gebautes Haus einziehen, ist es noch möglich, Ihr Heim mit einigen Maßnahmen gegen eine Kellerüberflutung nachträglich zu sichern. So hilft beispielsweise eine wasserundurchlässige Schicht dabei, das Gebäude von außen abzudichten. Derartige Abdichtungsmethoden werden ebenfalls nach der DIN18195 vorgenommen.

Alternativ zur Außenabdichtung können Sie eine Innenabdichtung vornehmen lassen. Zumeist besteht dabei allerdings das Problem, dass die Bausubstanz von außen weiter Feuchtigkeit aufnimmt und die Wärmedämmfähigkeit der Wände verloren gehen kann. Eine andere Methode ist die Abdichtung mit Hilfe von Injektionen. Sie enthalten harzähnlichen Stoffe, die dafür sorgen sollen, dass das Mauerwerk von innen wasserundurchlässig wird.

Ist Ihr Wohngebiet oder Ihre Wohnlage witterungsbedingt des Öfteren bedroht, ist die Investition in eine Schmutzwasserpumpe ebenfalls sinnvoll. Im Falle von eindringendem Wasser, kann dem Volllaufen des Kellers so immerhin noch entgegengewirkt und das Schlimmste verhindert werden.

Sie sehen also: Das Thema Kellerabdichtung ist recht komplex und sollte daher nicht von Laien durchgeplant werden. Es gibt zahlreiche Methoden und Mittel zwischen denen gewählt werden kann. Wichtig ist also, dass Sie sich fachkundig beraten lassen, welche Methode für Sie am besten geeignet ist, bevor Sie sich für eine oder mehrere Variante entscheiden. Auch um eine Abdichtung nach Norm vorzunehmen, ist diese Beratung wichtig, denn nur so sind Sie auf der sicheren Seite und schützen Ihren Keller vor Feuchtigkeit und gar vor Überflutungen. Lassen Sie sich also, ob Neubau oder Sanierung, von einem Bausachverständigen beraten und mit seiner Hilfe die Arbeiten durch erfahrene Hände durchführen.

Wer sich bereits vorab finanziell gegen teure Folgekosten absichern möchte, hat hierzu zwei Möglichkeiten. Zum einen sollte jeder Besitzer eines Hauses oder einer Wohnung über eine Wohngebäudeversicherung nachdenken, die je nach Versicherer bereits einen Schutz gegen Elementarschäden enthält. Sollte dies nicht der Fall sein, ist es trotzdem oft möglich, eine Absicherung gegen Elementarschäden als Baustein mit in die Wohngebäudeversicherung oder die Hausratversicherung aufzunehmen. Letztere springt ein, wenn Ihr Inventar beschädigt ist. Ein guter Tipp: In Kombination sind diese Versicherungen oft nicht nur günstiger als einzeln, sondern sichern Sie auch bestens ab.

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