Haus winterfest in 5 Schritten – mit Checkliste | GEV Versicherung
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RATGEBER

So wird Ihr Haus winterfest in 5 Schritten

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Wind, Kälte und Schnee nutzen im Winter Schwachstellen am Ihrem Haus eiskalt aus. Dadurch können große Schäden entstehen. Daher gilt: Wenn der Winter naht, müssen Sie Ihr Haus winterfest machen. Wir stellen die wichtigsten fünf Schritte vor.

Mann steht auf der Leiter und reinigt seine Regenrinnen. Das ist ein wichtiger Schritt zum winterfesten Haus.

Die Regenrinne eines Hauses, sollte immer frei sein. Dieser Hausbesitzer steht auf der Leiter und reinigt seine Regenrinnen selbst. Das ist ein wichtiger Schritt zum winterfesten Haus.

 

Das Haus winterfest machen

Der Winter macht vor nichts und niemandem Halt. Daher bereiten die Menschen sich auf ihn vor und wechseln etwa beim Auto auf Winterreifen. Doch nicht nur die eigenen vier Räder müssen winterfest gemacht werden: Die eigenen vier Wände und das eigene Haus müssen ebenfalls vor dem Wintereinbruch gesichert sein. Wie Sie das in 5 Schritten erreichen, erklärt Ihnen dieser Ratgeber.

 

Warum Sie Ihr Haus winterfest machen sollten

Ein kaltes Zimmer will niemand gerne haben. Das ist bei schlecht isolierten Fenstern und Türen jedoch leider die Realität: Warme Luft dringt nach außen und kalte Luft dringt ein, was die Heizkosten unnötig erhöht und an der Lebensqualität sägt. Ein Haus winterfest zu machen ist allerdings mehr als nur die richtige Zimmertemperatur.

Risse an der Fassade, Löcher in den Rohren und übrig gebliebenes Wasser in Schläuchen und Leitungen können bei Tiefsttemperaturen schwere Folgeschäden verursachen. Schimmel kann sich bilden, weil sich Flüssigkeit zwischen warmer und kalter Luft sammelt. Wasser kann bei kaputten Rohren nicht richtig abfließen und friert im tiefsten Winter zudem ein. Das Einfrieren ist bei Restwasser in den Leitungen eine ernsthafte Gefahr für Ihr Haus – durch das sich im Inneren bildende Eis können diese aufplatzen und Wasser austreten lassen.

 

Los geht's: So machen Sie Ihr Haus winterfest

Das Haus winterfest zu machen ist ein Prozess, für den Sie sich die Zeit nehmen sollten. Es ist auch eine Chance, den Zustand Ihres Hauses einzuschätzen, weil sich das Jahr über Witterungsschäden anhäufen können. Wählen Sie einen Zeitpunkt bis spätestens dem Frühherbst, also im Raum Oktober, um mit den Arbeiten zu beginnen. Die kalte Jahreszeit ist bereits zu spät, denn wenn Schnee und Frost bereits vorherrschen, lassen sich viele Arbeiten am Haus so gut wie gar nicht mehr erledigen.

Schritt 1: Dach, Regenrinne, Fallrohre und Fassade winterfest machen

Im ersten Schritt betrachten Sie den Zustand Ihres Hauses: Ist das Dach noch dicht? Sind alle Regenrinnen funktionstüchtig? Hat die Fassade sichtbare Flecken oder Risse?

So machen Sie Ihr Dach winterfest

Wenn Ihr Dachboden im Haus nicht ausgebaut ist, können Sie zum Beispiel bei Regen im Dachboden nach oben schauen. Sammelt sich dort Flüssigkeit, ist das Dach undicht. Das gleiche gilt auch für Wasserflecken, Verfärbungen oder allgemein feuchte Stellen. Ist Ihr Dachboden ausgebaut, bleibt Ihnen nichts anderes übrig, als gut gesichert per Leiter das Dach zu inspizieren. Achten Sie dabei auf Dachziegel und Dachpfannen: Fehlen diese oder sind diese stellenweise lose, müssen Sie handeln und diese entweder neu befestigen, abdichten oder ersetzen. Besonders anfällig sind übrigens die Übergänge zu Schornsteinen oder Anbauten – suchen Sie dort besonders genau nach möglichen Schäden.

Die Regenrinnen am Haus machen Sie so winterfest

Als nächstes sind die Regenrinnen am Haus an der Reihe: Diese füllen sich gerade im Herbst mit Laub und Dingen, die vom Wind hineingetragen werden. Das verhindern Sie mit Hilfe von Laubfangstreifen, die als Gitter über die Dachrinne platziert werden. Mindestens einmal im Jahr, spätestens im Herbst vor Frostbeginn sollten Sie alle Rinnen überprüfen und alle Verschmutzungen entfernen. Entdecken Sie dabei Löcher in der Rinne, können Sie den betroffenen Abschnitt reinigen, trocknen und dann mit Bitumen-Klebeband reparieren. Bei größeren Schäden sollten Sie eine Person mit Expertise zu Hilfe rufen.

So entfernen Sie Schmutz in den Fallrohren

In den Fallrohren kann sich ebenfalls Laub und Schmutz ansammeln. Achten Sie zunächst darauf, dass das Fallrohr sicher im Entwässerungsrohr steckt, das in den Boden führt. Falls nicht, müssen Sie dieses nachjustieren, bis es fest ist. Leichte Verstopfungen können Sie entfernen, indem Sie einen Gartenschlauch von oben einführen und dann Wasser durchführen. So können Sie das Rohr nach und nach frei spülen und entdecken dabei undichte Stellen.

So bleibt Ihr Haus im Herbst und Winter bei Stürmen sicher

Je extremer Wind und Wetter werden, desto genauer sollten Sie auf den Zustand Ihres Hauses und insbesondere der Fassade achten. Prävention ist nämlich immer besser als die Reparatur danach, die gerade bei Sturm- und Winterschäden teuer werden kann. Mehr zum Thema Schadensprävention erfahren Sie in unserem Ratgeber zum Thema „Sicher bei Sturm in Herbst und Winter“.

 

Schritt 2: Garten wintersicher machen

Wenn Sie keinen Garten haben, können Sie diesen Schritt überspringen. Bei einem Balkon genügt es, empfindliche Pflanzen und andere wind- und wetteranfällige Möbel den Winter über nach Innen zu bringen. Haben Sie ein Haus mit Garten, so müssen Sie auch diesen winterfest machen, damit Ihnen keine böse Überraschung blüht.

 

Frostgefahr: An diesen Stellen müssen Sie im Garten handeln

Überprüfen Sie zunächst den Zustand aller Schläuche und der Wasserzufuhr außerhalb des Hauses: Unterbrechen Sie noch vor dem Winter den Zulauf durch das Absperrventil. Öffnen Sie dann den Wasserhahn komplett, damit das Wasser abfließen kann. Generell sollten Sie alle im Garten stehende Dinge, die Wasser enthalten, entleeren, damit sie bei Frost nicht bersten. Achten Sie dabei insbesondere auf Regentonnen, Eimer, Gießkannen und Schläuche. Weitere Tipps können Sie in unserem Ratgeber „6 Gartentipps für den Winter“ entdecken.

 

Schritt 3: Heizung überprüfen und richtig beheizen

Je nach Art Ihrer Heizung sollten Sie sicherstellen, dass noch vor dem Winter genug Heizmaterial gelagert ist. Haben Sie das getan, geht es an die Heizkörper selbst: Drehen Sie diese voll auf und hören Sie hin. Wenn Sie Geräusche im Heizkörper hören, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass sich Luft im Heizkörper befindet. Mit Hilfe eines Entlüftungsschlüssels können Sie den Heizkörper öffnen und die Luft austreten lassen – und damit Heizkosten sparen, denn nicht richtig gewartete Heizkörper sind einer der größten Energieverschwender im Haus. Das können Sie entweder selbst vornehmen oder im Zweifel einen Experten dafür zu sich bestellen. Ganz wichtig dabei: Stellen Sie auch bei Abwesenheit den Heizkörper im Winter nicht nur auf das Frost-Symbol!

 

Was passiert eigentlich, wenn ein Haus im Winter nicht geheizt wird?

Wird das Haus im Winter nicht geheizt, kann es schnell zu Schimmelbildung oder zugefrorenen Rohren kommen. Eine Mindesttemperatur von 16° C im Raum stellt sicher, dass die Wände trocken bleiben. Drehen Sie daher die Heizung mindestens auf die Einstellung „1“.

Warum Sie auch bei langer Abwesenheit Ihr Haus oder Ferienhaus im Winter heizen sollten, erfahren Sie in unserem Ratgeber „Heizung komplett abschalten – im Winter eine schlechte Idee“.

 

Schritt 4: Fenster und Türen richtig isolieren

Jetzt geht es an Türen und Fenster. Überprüfen Sie zunächst, wie gut diese isoliert sind und somit die Kälte von draußen abhalten. Auch kleine Risse und Löcher können auf lange Sicht Kosten und Probleme verursachen, daher ist ein regelmäßiger Check-Up angebracht. Dafür können Sie ein Infrarot-Thermometer bei Nacht und voll aufgedrehter Heizung verwenden – richten Sie dieses auf Tür und Fenster und wenn Sie eine große Diskrepanz zur Raumtemperatur im Haus entdecken, ist das ein erstes Indiz.

Alternativ können Sie bei starkem Wind draußen ein Räucherstäbchen entzünden und dieses an Tür und Fenster halten. Zieht es den Rauch sichtbar davon, können Sie davon ausgehen, dass etwas mit der Isolation nicht stimmt. Um das zu reparieren, sollten Sie die Dichtungen an den Fenstern überprüfen, gegebenenfalls reinigen und mit Pflegemittel behandeln. Bei Türen sollten Sie darauf achten, ob die Beschläge richtig justiert sind und sich einfach bedienen lassen. Ist der Türbeschlag schwergängig, sollten Sie diesen ölen und nachjustieren.

 

Schritt 5: Beleuchtung, Räumung und Streuung sicherstellen

Das Haus winterfest zu machen hat auch etwas mit der Umgebung am Haus zu tun: Wenn es dunkel wird in Herbst und Winter, ist auf eine ausreichende Beleuchtung zu achten. Nur so können Sie erkennen, ob der Boden trittsicher ist. Wir empfehlen für die Außenbeleuchtung energiesparende LED-Lampen, die auch bei niedrigen Temperaturen zügig Licht abgeben. Wenn Sie darüber hinaus einen Bewegungsmelder hinzufügen, können Sie zudem für mehr Einbruchschutz sorgen. Die Beleuchtung ist außerdem auch Teil der Verkehrssicherungspflicht des Hauses und der Umgebung. Als Hausbesitzer müssen Sie dafür Sorge tragen, dass alle öffentlich zugänglichen Areale in und an Ihrem Haus ausreichend ausgeleuchtet sind. Das gilt insbesondere für die öffentlichen Gehwege. In unserem Ratgeber „Sichere Beleuchtung in Herbst und Winter“  erfahren Sie mehr zu diesem Thema.

Was Sie im Winter ebenfalls sicherstellen müssen, ist eine Räumung des Schnees und eine Streuung der Gehwege an Ihrem Haus. Wir empfehlen Ihnen, nicht mit Salz zu streuen, sondern stattdessen auf Sand oder Split zu setzen. Dieses ist verträglicher für die Böden und nicht weniger effektiv. Räumen Sie vor dem Streuen so viel Schnee und Eis weg wie möglich – bis Sie zum Boden durchdringen. Dann entfalten die Streumittel ihre größtmögliche Sicherungskraft. Ihr Haus winterfest zu machen hat daher auch viel mit der Sicherheit zu tun. Mehr zur Verkehrssicherungspflicht erfahren Sie in unserem Ratgeber zum Thema „Räum und Streupflicht – sicher durch den Winter“.

 

Haus winterfest machen: Mit diesen Schritten kein Problem

Sie merken: Es gibt einiges zu beachten, um das Haus winterfest zu machen. Aber es ist kein Hexenwerk und sollte mit genügend eingeplanter Zeit machbar sein. Arbeiten Sie sich bei Ihrem Haus von oben nach unten: Vom Dach aus, die Regenrinnen, Rohre und der Fassade entlang, bis hinunter in den Garten. Sichern Sie alle Gegenstände und achten Sie insbesondere darauf, dass sich kein Wasser mehr in Rohren, Schläuchen und Regentonnen befindet. Entlüften Sie die Heizungen und lassen Sie die Heizungen auch bei längerer Abwesenheit mindestens auf der Einstellung „1“, um Frost in den Wasserleitungen zu vermeiden. Überprüfen Sie die Isolation von Türen und Fenstern und sanieren Sie diese, wenn Sie feststellen, dass Kälte eindringt. Und schließlich sollten Sie auf eine ausreichende Beleuchtung Ihres gesamten Hauses achten und alle Wege regelmäßig und rechtzeitig räumen und streuen. Dann kann der Winter ruhig kommen. 

Laden Sie hier die Checkliste herunter. 

 

Diese Versicherung bietet zusätzlichen Schutz

Wenn im Winter doch ein Rohr platzt, helfen eine Wohngebäudeversicherung  oder eine Ferienhausversicherung dabei, entstandene Schäden zu beseitigen und finanziell auszugleichen. Wenn ein Schaden auftritt, können Sie zudem mit dem richtigen Verhalten im Schadensfall und einer schnellen Schadensmeldung bei Ihrer Versicherung die Folgeschäden gering halten.

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