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Sicher im Garten arbeiten: So vermeiden Sie Unfälle im Garten

Wer einen Garten hat, lebt den grünen Traum vieler Menschen. Ein gut gepflegter Rasen, selbst angebautes Gemüse und schöne Blumen sind für Gärtner ein Genuss. Allerdings erfordert die Pflege des Gartens häufig den Einsatz scharfer Werkzeuge. Das macht Gartenarbeit nicht nur anstrengend, sondern birgt leider auch ein hohes Unfallrisiko.

Ein Junge schiebt den Rasenmäher über den Rasen. Sein Vater begleitet ihn.

Gartenarbeit kann jung und alt gleichermaßen Spaß machen. Aber festes Schuhwerk sollten doch alle dabei tragen.

 

Was sind die Gefahrenquellen bei der Gartenarbeit?

Zu den häufigsten Gefahrenquellen bei der Gartenarbeit zählen insbesondere Leitern, scharfe Gartenwerkzeuge sowie Dornen, giftige Pflanzen und Insektenstiche. Überanstrengung und eine falsche Körperhaltung bei der Arbeit im Garten sind eine zusätzliche Gefahrenquelle, die Schmerzen und Unfälle verursacht. Besonders oft sorgen Stolperfallen wie Kabel, Schläuche oder Werkzeuge, für Gartenunfälle.

 

Gefahren vermeiden: Kleidung und Werkzeuge

Mit geeigneter Schutzkleidung wie festes Schuhwerk, lange Hosen und Arbeitshandschuhen vermeiden Sie die größten Gefahren im Garten. Im Sommer sollten Sie zudem auf den Sonnenschutz und ausreichend Wasser achten. Eine der größten Gefahrenquellen ist nämlich die Überanstrengung, die durch die harte körperliche Arbeit im Garten einhergeht. Bevor Sie mit der Gartenarbeit anfangen, sollten Sie folgende Vorbereitungen treffen:

Werkzeuge und Ausrüstung überprüfen

  • Überprüfen Sie, ob Ihre Gartengeräte in einwandfreiem Zustand und ordnungsgemäß gewartet sind.
  • Stellen Sie sicher, dass Leitern und Gerüste stabil aufgestellt sind.
  • Verwenden Sie scharfe und spitze Werkzeuge nur, wenn Sie nicht erschöpft sind.
  • Überprüfen Sie den Zustand der Kabel und Stecker an elektrischen Gartengeräten.

 

Garten vor der Arbeit absichern

  • Stellen Sie sicher, dass der Rasen ausreichend trocken für die Gartenarbeit ist.
  • Beseitigen Sie alle Stolperfallen wie Steine, Werkzeuge, Gartenschläuche oder Kabel.
  • Holen Sie sich für gefährliche Arbeitsschritte Unterstützung, etwa beim Sichern der Leiter.
  • Achten Sie darauf, dass keine Kinder oder Haustiere sich in der Nähe der Arbeitsfläche aufhalten.

 

Die Gartenarbeit richtig umsetzen

  • Vermeiden Sie es, schwere Gegenstände allein zu heben oder zu bewegen.
  • Planen Sie ausreichend Pausen während der Gartenarbeit ein.
  • Arbeiten Sie ohne Ablenkungen wie Smartphone oder lauter Musik.
  • Vermeiden Sie es, über längere Zeit in derselben Position und Haltung zu arbeiten, um Schmerzen und Verletzungen zu vermeiden.

Für jeden Arbeitsschritt sollten Sie die dazu passende Ausrüstung und Schutzkleidung vorbereiten. Bei der Arbeit mit giftigen Pflanzen sind beispielsweise Gartenhandschuhe Pflicht. Hantieren Sie aber mit Elektrosägen, Heckenscheren oder Unkrautstechern, so sollten Sie Schnittschutzhandschuhe verwenden.

 

Gartengeräte: Tipps für mehr Sicherheit

Für jeden Arbeitsschritt gibt es das passende Gartengerät, das Sie bei der Arbeit im Garten unterstützt. Heutzutage sind viele dieser Geräte motorisiert, was eine besondere Vorsicht erfordert. Doch auch ohne Motor sind Scheren, Sägen oder Hacken häufig Unfallursachen. Auch Leitern und Gerüste zählen zu den Gefahrenquellen im eigenen Garten. In jedem Fall sollten Sie jedes Werkzeug vor der Benutzung überprüfen und nach der Benutzung sicher wegräumen. Mit folgenden Tipps für mehr Sicherheit minimieren Sie die Gefahr durch die Verwendung von Gartenwerkzeugen:

 

Rasenmäher

Achten Sie darauf, dass Sie den Rasenmäher immer auf ebenem Gelände ohne Steinen oder Wurzeln verwenden. Tragen Sie beim Rasenmähen geeignete Schutzausrüstung, darunter Gehörschutz, Augenschutz, Arbeitshandschuhe, lange Hosen und festes Schuhwerk. Achten Sie darauf, dass sich keine Kinder oder Haustiere in der Nähe des Arbeitsbereichs befinden.

 

Garten- und Heckenscheren

Stellen Sie vor der Nutzung sicher, dass die Schere scharf und gut gepflegt ist, um ein müheloses Schneiden zu gewährleisten. Tragen Sie geeignete Schutzausrüstung, einschließlich Arbeitshandschuhen und einer Schutzbrille, um Ihre Augen vor herumfliegenden Schnipseln und Zweigen zu schützen. Vermeiden Sie es, mit der Schere in der Nähe von Stromleitungen zu arbeiten und verwenden Sie eine Leiter, wenn Sie nicht in der Lage sind, die gewünschte Höhe aus einer sicheren Position zu erreichen.

 

Leitern und Gerüste

Überprüfen Sie vor der Nutzung, dass alle Sprossen der Leiter intakt sind und Ihr Gewicht tragen. Stellen Sie sicher, dass die Leiter stabil und auf ebenem Gelände aufgestellt ist. Vermeiden Sie es, die oberste Stufe der Leiter zu verwenden, da dies das Risiko eines Sturzes drastisch erhöht. Für das bestmögliche Gleichgewicht sollten Sie immer nur einen Arm oder ein Bein gleichzeitig von der Leiter nehmen. Holen Sie sich außerdem, wann immer möglich, Unterstützung für die Sicherung dazu, wenn Sie auf die Leiter steigen. So schützen Sie sich vor Stürzen, die als Hauptursache für Gartenunfälle gelten.

 

Kettensägen

Stellen Sie sicher, dass die Kettensäge scharf und gut gewartet ist, um maximale Sicherheit zu gewährleisten. Tragen Sie bei der Verwendung einer Kettensäge immer eine Schutzbrille, Arbeitshandschuhe und festes Schuhwerk. Verwenden Sie die Kettensäge nur, wenn Sie vollständig erholt sind und nicht abgelenkt werden. So schützen Sie sich am besten vor Unfällen mit diesem Werkzeug.

 

Spaten

Tragen Sie geeignete Schutzausrüstung, einschließlich Arbeitshandschuhen und festem Schuhwerk, um Ihre Hände und Füße zu schützen. Vermeiden Sie es, den Spaten auf harten oder steinigen Böden zu verwenden, um Schmerzen und Verletzungen zu vermeiden. Halten Sie den Spaten dabei immer mit beiden Händen und achten Sie darauf, dass er fest und sicher in Ihrer Hand liegt. Beugen Sie beim Graben die Knie und heben Sie den Spaten mit geradem Rücken hoch. Das schützt Sie sich vor einem schmerzenden Rücken bei der Gartenarbeit.

 

Garten für Kinder sichern

Nicht nur beim Arbeiten im Garten ereignen sich Unfälle. Leider bietet auch der Garten an sich Gefahrenquellen für Mensch und Tier. Zur wohl größten Gefahr zählen giftige Pflanzen im Garten. Diese sind oftmals pflegeleicht und schön, aber selbst kleinste Mengen von Eibe oder Blauregen sind beim Verzehr höchst gefährlich. Sichern Sie angebaute giftige Pflanzen besonders gut ab oder verzichten Sie im besten Fall ganz auf diese Pflanzen im Garten.

Eine weitere Gefahrenquelle sind Wasserstellen im Garten. Gartenpool und Teich müssen stets beaufsichtigt werden, insbesondere wenn Kleinkinder anwesend sind. Decken Sie den Pool oder Teich immer ab, wenn er nicht benutzt wird, um versehentliches Hineinfallen zu vermeiden. Verwenden Sie dafür eine schwere und robuste Abdeckung, die idealerweise mit einem Schloss oder anderen Sicherheitsmechanismus gesichert werden kann.

Bei Kindern ist der Spielbereich im Garten der Ort, an dem diese die meiste Zeit verbringen. Spielhaus, Sandkiste oder Schaukel sollten dabei regelmäßig überprüft und gepflegt werden. Stellen Sie in diesen Bereichen sicher, dass alle Spielgeräte funktionstüchtig sind. Achten Sie dabei auch darauf, dass keine scharfen Kanten oder Stolperfallen beim Gartenspielzeug vorhanden sind.

 

Gartenarbeit und Versicherungen: Privathaftpflicht und Unfallversicherung

Für Unfälle im Garten und während der Gartenarbeit kommen vor allem die Privathaftpflichtversicherung und die Unfallversicherung auf. Die Haftpflichtversicherung befasst sich mit Schäden ab, die Dritten entstehen. Das ist etwa der Fall, wenn sich ein Nachbarskind beim Spielen im Garten verletzt. Die Unfallversicherung bietet hingegen finanziellen Schutz für Unfälle, die bei der Gartenarbeit entstehen. Voraussetzung dafür ist, dass die Unfallversicherung auch Unfälle in der Freizeit und im eigenen Garten abdeckt.

 

Wenn doch Gartenunfall eintritt: Das ist jetzt zu tun

Wenn ein Gartenunfall geschieht, ist es wichtig, schnell Erste Hilfe zu leisten. Bei schweren Verletzungen rufen Sie sofort 112 an und verständigen den Rettungsdienst. Beantworten Sie dabei die wichtigsten W-Fragen:

  • Was ist passiert?
  • Wer ist betroffen – ein Kind oder ein Erwachsener?
  • Wie viele Verletzte gibt es?
  • Wo ist der Unfall passiert?

Warten Sie auf Rückfragen und befolgen Sie die Anweisungen des Rettungsdienstes. Beginnen Sie daraufhin, situationsabhängige Erste-Hilfe-Maßnahmen einzuleiten: Bringen Sie die Person in eine stabile Seitenlage, stoppen Sie die Blutung und versorgen Sie dann die Wunde. Je nach Art der Verletzung sollten Sie jedoch andere Erste-Hilfe-Techniken anwenden. Fragen Sie bei Unsicherheiten den Rettungsdienst, was zu tun ist.

 

Fazit: Mit etwas Vorsicht arbeiten Sie sicher im Garten

Gartenarbeit bereitet Freude und die harte Arbeit zahlt sich aus: Ein grünes Idyll ist der Lohn für eine umfassende Vorarbeit. Diese Arbeit wird mit Hilfe von Gartengeräten wie Rasenmähern oder Heckenscheren erleichtert. Doch mit diesen Werkzeugen geht auch viel Verantwortung einher und leider auch ein gewisses Unfallrisiko. Es ist deswegen wichtig, dass Sie die Gefahrenquellen kennen und vermeiden. Achten Sie darauf, dass jedes Gartenwerkzeug in einwandfreiem Zustand ist. Verwenden Sie die Geräte nur mit der passenden Schutzkleidung und räumen Sie jede Gerätschaft nach der Benutzung weg. Sichern Sie Ihren Garten, wenn Kinder darin spielen. Pflegen und überwachen Sie die Gartenspielzeuge und achten Sie stets auf die Wasserstellen in Ihrem Garten. Mit diesen Vorsichtsmaßnahmen stellen Sie sicher, dass das Risiko von Unfällen im Garten minimiert wird.

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