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RATGEBER

Sauna selber bauen und richtig versichern

Eine private Sauna im Garten oder Keller liegt im Trend und wird oft selbst gebaut. Damit das Wellness-Vergnügen ungetrübt bleibt, sollten Sicherheit und ausreichender Versicherungsschutz nicht vergessen werden

Person beim Bau einer Heimsauna: Holzverkleidung wird mit einer Bohrmaschine an der Wand befestigt und mithilfe einer Wasserwaage exakt ausgerichtet.

Sauna selbst bauen? Mit handwerklichem Geschick und dem richtigen Versicherungsschutz gelingt das Projekt entspannt und sicher.

Sauna Marke Eigenbau: Es geht nicht nur um handwerkliche Fähigkeiten

„Respekt, wer's selber macht“, lautet der Werbeslogan einer Baumarktkette. Das trifft immer häufiger auch auf Menschen zu, die Hand anlegen und sich eine private Sauna im Haus oder im Garten bauen. Solche „Schwitzkästen“ sind beliebt, und gerade in der Zeit vor dem Herbst oder Winter machen sich viele Eigentümer an die Planung und Umsetzung einer eigenen Sauna.

Doch bei allem Heimwerker-Enthusiasmus sollten beim Bau im Vorfeld auch andere Themen bedacht werden, wie unter anderem sicherheitsrelevante Basics, Brand- und Versicherungsschutz:

  • Standortwahl
  • Baugenehmigung notwendig?
  • Fachgerechte Elektrik
  • Belüftung und Dämmung
  • Brandschutzauflagen
  • Saunabau der Versicherung melden (Unterversicherung vermeiden)
  • Versicherungsschutz ggf. erweitern

Die richtige Planung: Was beim Saunabau zu berücksichtigen ist

Zunächst stehen entscheidende Fragen an, etwa der Standort: Soll die Sauna ins Haus integriert werden, beispielsweise im Keller oder auf dem Dachboden, oder soll es eine Außensauna auf dem Grundstück werden?

Die Wahl des Standorts ist entscheidend für ein erfolgreiches Projekt. Der ideale Platz für eine Sauna sollte gut zu belüften sein und Zugang zu Wasser- und Stromanschlüssen bieten. Zudem muss ein ebener, wasser- und rutschfester Boden vorhanden sein (oder geplant werden) sowie mindestens zehn Zentimeter Abstand zu Wänden eingehalten werden, um Hitzestau und Feuchtigkeitsschäden zu vermeiden und Sicherheitsstandards zu erfüllen. 

Wer seine Sauna zu groß plant, muss mit höheren Anschaffungs- und Energiekosten rechnen

Wer seine Saunakabine selbst baut, statt einen Bausatz zu kaufen, hat den großen Vorteil des Einbaus nach Maß. Etwas handwerkliches Geschick ist Voraussetzung. Die Größe der Heimsauna hängt von der Anzahl der Nutzer und den verfügbaren Raummaßen ab. Bereits ein kleiner Kellerraum genügt: Eine Mini-Sauna lässt sich auf einer Grundfläche von 150 x 200 Zentimetern verwirklichen. Experten empfehlen eine Fläche von ein bis 1,5 Quadratmetern pro Person. 

Unnötig groß sollte die Sauna nicht sein, denn viel Luftraum erfordert einen großen Saunaofen, höhere Anschlusswerte und vor allem mehr Heizkosten. Sollte mehr Platz vorhanden sein, lässt sich beispielsweise im vorderen Bereich des Raumes eine Ruhezone einrichten. Für eine kleine Außensauna gilt eine Größe von drei bis vier Quadratmetern als ideal.

Baurechtliche Vorgaben

Für den Bau einer Sauna ist mitunter eine Baugenehmigung erforderlich. Hierbei spielen die Größe und der Standort eine Rolle. Eine Sauna im Garten muss in der Regel mindestens drei Meter Abstand zum Nachbargrundstück haben (kann regional variieren), auch Abstände zu Wäldern sind einzuhalten. Zudem können Brandschutzvorschriften eine Rolle spielen. Es ist ratsam, alle relevanten rechtlichen Richtlinien und lokalen Bauvorschriften zu überprüfen und gegebenenfalls erforderliche Baugenehmigungen einzuholen, um spätere Komplikationen zu vermeiden. Eine Abstimmung mit den zuständigen Behörden ist zu empfehlen.

Gefahren einer privaten Sauna

Da bei einer Sauna viel Strom und Hitze im Spiel sind, ist auch immer eine gewisse Brandgefahr und damit das Risiko eines Wohnungsbrandes vorhanden. Hohe Temperaturen und ätherische Öle können bei falschem Mischverhältnis im Aufguss Flammen entfachen, das Holz der Sauna gerät schnell in Brand. Einen Feuerlöscher oder eine Löschdecke sollten Sie immer griffbereit haben. 

Eine nicht fachgerecht installierte Elektrik birgt eine Brandgefahr bei technischem Defekt oder Kurzschlüssen. Und unzureichende Abstände der Sauna zur Wand können zu erheblichen Feuchtigkeitsschäden führen (Staunässe). 

Aber auch ohne Installationsfehler und Baumängel unterliegen die Elektronik einer Sauna oder die Heizstäbe von Saunaöfen durch die hohen Temperaturen und die Schwankungen in der Luftfeuchtigkeit gewissen Störeinflüssen. Schäden und Defekte sind bei regelmäßiger Nutzung möglich, die Elektronik ist durch Hitze, Wasser und Feuchtigkeit eher angreifbar.

Bei einer Gartensauna können Unwetter, heftige Stürme, Hagel, Blitzschlag oder Überschwemmungen große Schäden verursachen.

Sicherheit beim Sauna-Selbstbau: Elektrik, Brandschutz & Co.

Neben der baurechtlichen Genehmigung ist vor allem die Sicherheit zu gewährleisten. Die Elektrik und der Saunaofen sollten zwingend von Fachkräften installiert und überprüft werden, da für den Betrieb Starkstrom erforderlich ist. Ein FI-Schutzschalter (RCD) ist Pflicht, um bei Stromfehlern oder Feuchtigkeit die Sicherheit zu gewährleisten.

Die Einhaltung der gängigen Sicherheitsstandards für den einwandfreien Betrieb der Sauna ist ebenfalls Voraussetzung für eine gefahrenfreie Nutzung. Es sollten nur wasserdichte Elektrokomponenten bei Schaltern und Saunalampen verwendet werden sowie feuerfeste Materialien und rutschfeste Bodenbeläge zur Einhaltung der Brandschutz- und Sicherheitsvorschriften. 

Selbstverständlich gehören eine regelmäßige Inspektion und Sicherheitsprüfung dazu, insbesondere von Heizelementen und Elektroinstallationen.

Do it yourself: Der Bau einer eigenen Sauna

Je nach Platz und Vorlieben kann eine private Sauna entweder im Haus – etwa im Keller oder Badezimmer – oder als separates Saunahaus im Garten realisiert werden. Beide Varianten erfordern eine sorgfältige Planung und handwerkliches Geschick.

Wer die Sauna im Inneren des Hauses bauen möchte – zum Beispiel im Keller, Badezimmer oder Dachgeschoss – sollte zunächst prüfen, ob der gewählte Raum ausreichend Platz, eine gute Belüftung und geeignete Anschlüsse bietet. Besonders wichtig sind ein wasserfester und rutschhemmender Bodenbelag, ausreichend Abstand zu Wänden und Decke sowie ein Stromanschluss für den Saunaofen, idealerweise durch eine Fachkraft installiert. Eine zusätzliche Dusche in der Nähe ist sinnvoll, ebenso wie ein Fenster oder ein Belüftungssystem, um Feuchtigkeit nach dem Saunagang schnell abzuführen. So lässt sich Schimmelbildung vermeiden und ein angenehmes Raumklima erhalten.

Bei einem Saunahaus im Freien, also im Garten des Grundstücks, muss vor dem Aufbau ein Fundament oder eine stabile Stellfläche errichtet werden, damit die Sauna fest und sicher aufgestellt werden kann. So bleibt die Wärme dort, wo sie hingehört – in der Sauna selbst.

Im Internet gibt es zahlreiche Seiten, die alles Wissenswerte und viele Tipps zum handwerklichen Teil, zu den verschiedenen Arten einer Sauna bzw. Infrarot- oder Wärmekabine, zum Material, zu den Kosten beim Bau beschreiben und erklären. An dieser Stelle seien beispielhaft ein DIY-Projekt oder die Blogs von Amilano bzw. Bomlins empfohlen. Auch auf den Webseiten von Baumärkten sind in der Regel Anleitungen zum Saunabau zu finden. 

Die wichtigsten Tipps für den Saunabau zusammengefasst:

  • Für eine Innensauna einen gut belüfteten Raum wählen.
  • Nicht zu groß und damit effizient planen (ein bis 1,5 Quadratmeter pro Person).
  • Splitter- und harzfreies Holz verwenden, das hohen Temperaturen und Feuchtigkeit standhält, zum Beispiel Nordische Fichte, Zedernholz oder Hemlocktanne.
  • Unbedingt einen Abstand von mindestens zehn Zentimetern zur Wand einhalten, sonst droht Staunässe.
  • Auf gute Dämmung setzen, insbesondere bei einer Gartensauna – kürzere Vorlauf- und Aufheizphase, weniger Wärmeverlust.
  • Wasser- und rutschfesten Boden verlegen, z. B. Fliesen.
  • Wasseranschluss und Dusche planen, möglicherweise die Sauna an einer Wand bzw. einem Raum bauen, wo diese Anschlüsse bereits vorhanden sind. 
  • Saunatür, Saunaofen, Steuergerät und Zuluftschieber fertig kaufen.
  • Elektrik vom Fachmann installieren lassen.

Richtig versichern: Die private Sauna der Versicherung melden

Veränderungen am Gebäude und auf dem Grundstück müssen Sie umgehend der Versicherung mitteilen, dazu gehört auch der Bau einer privaten Sauna, ob im Haus oder im Garten. Denn dadurch steigt die Ausstattung der Immobilie (Wertzuwachs) und es erhöht sich das zu versichernde Risiko. Melden Sie Um- oder Anbauten nicht, laufen Sie Gefahr, unterversichert zu sein. Ist die festgelegte Versicherungssumme nicht auf dem neuesten Stand, kann das im Schadenfall dazu führen, dass die Versicherung die Kosten nur anteilig übernimmt. Zudem ist das Nichtmelden einer Risikoänderung eine Obliegenheitsverletzung, also eine Pflichtverletzung seitens des Versicherungsnehmers. Sie kann je nach Schwere dazu führen, dass der Versicherer die Leistung kürzt oder sogar komplett verweigert.

Daher ist die Meldung über eine Veränderung sinnvoll und wichtig.

Zu einer besonderen Ausstattung zählt auch der Bau einer Gartensauna. Die Wohngebäudeversicherung, die alle Hausbesitzer abgeschlossen haben und die für Schäden am Gebäude aufkommt, deckt zudem fest installierte Nebengebäude und Hütten auf dem Grundstück vor Unwetterschäden, Feuer, Sturm oder Leitungswasserschäden ab, sofern Sie in der Police eingeschlossen sind. Dazu zählt also auch eine fest verbaute Gartensauna. Gegebenenfalls muss die Versicherungssumme aber erhöht werden, das hängt unter anderem von der Größe der Außensauna ab. Auch hier gilt: Eine Veränderungsmeldung an die Versicherung ist wichtig, um vollständig geschützt zu sein.

Eine Hausratversicherung deckt Schäden an beweglichem Eigentum ab, dazu zählt das komplette Saunazubehör wie Aufgusskübel, Thermometer oder Kopfstützen. Mobile Saunen wie Fasssaunen oder Saunawagen können – wenn sie nicht fest mit dem Boden verbunden sind – unter bestimmten Voraussetzungen ebenfalls zum Hausrat zählen. 

Fazit 

Wellness zu Hause – ein Traum für viele Hausbesitzer. Aber um völlig störungsfrei das private Saunaerlebnis genießen zu können, braucht es vor, während und nach dem Heimwerker-Abenteuer auch den organisatorischen und logistischen Blick. Planen Sie Dinge wie eine Baugenehmigung, sicherheitsrelevante Maßnahmen, Brandschutz und einen ausreichenden Versicherungsschutz ein. Sonst kann es schnell zu unliebsamen Störungen und Defekten kommen. Richtig abgesichert können Sie in einer selbstgebauten Sauna komplett abschalten und entspannen.

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